220017 Der Kosovo-Konflikt (S) (SoSe 2007)

Der kurze Kosovo-Krieg (1998-1999), der zum ersten militärischen Einsatz der Bundeswehr geführt hat, ist seit Jahren beendet, der Kosovo-Konflikt jedoch dauert weiterhin an. Nach Autonomie strebend, stellt die südserbische Provinz, die seit Juli 1999 von der UNO verwaltet wird, eine Herausforderung für die internationale Politik des 21. Jahrhunderts dar. Die Kosovo-Mission, koordiniert von den Vereinten Nationen, ist das bisher ambitionierteste und kostspieligste Projekt zur Friedenssicherung und zum Aufbau demokratischer Strukturen in einer Nachkriegsgesellschaft. Das Seminar rekonstruiert und analysiert die Hintergründe und den Verlauf des Krieges, der zu den sog. "neuen Kriegen" zählt, das Eingreifen der NATO, den Kurs der deutschen Außenpolitik, die politischen und rechtlichen Debatten über die Strategie der humanitären Intervention, die Entwicklung des politischen Systems im Kosovo und versucht, eine Bilanz der Kosovo-Intervention der internationalen Gemeinschaft zu ziehen.

Bibliography

Heinz Loquai, Der Kosovo-Konflikt - Wege in einen vermeidbaren Krieg. Die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999, Baden-Baden 2000; ders., Weichenstellungen für einen Krieg: internationales Krisenmanagement und die OSZE im Kosovo-Konflikt, Baden-Baden 2003; Reinhard Merkel (Hg.), Der Kosovo-Krieg und das Völkerrecht, Frankfurt 2000; Noam Chomsky, Der neue militärische Humanismus, Zürich 2000, Michael Dischl, Westliche Demokratien und humanitäre Intervention: eine Analyse der NATO-Intervention im Konflikt um den Kosovo, Zürich 2002; Helmut Kramer, Vedran Dzihic, Die Kosovo-Bilanz. Scheitert die internationale Gemeinschaft?, Wien 2005; Ulrich Albrecht u.a. (Hg.), Das Kosovo-Dilemma. Schwache Staaten und Neue Kriege als Herausforderung des 21. Jahrhunderts, Münster 2002.