230157 Crises? What Crises? - Theater, Tanz und Performance in der Krise (Tanz und Performance) (S) (SoSe 2024)

Crises? What Crises? fragte die Band Supertramp mit ihrem zweiten Album-Titel 1973 und hinterfragte damit die Verdrängung des eigenen Unrechts am globalen ökologischen und sozialen Gleichgewicht. Nun holt uns alle die Ausbeutung der Ressourcen und der globalen Machtkämpfe der Systeme mit zunehmender Wucht ein. Das Bewusstsein dafür, das Umdenken und die Motivation zu Ver-haltensänderungen inklusive der gemeinsamen Entwicklung nachhaltiger Lebensweisen schreiten nur sehr langsam voran. Den Bemühungen vieler wird sogar noch größerer Trotz und zunehmende aggressive Reaktionen gezeigt. Die Gefahr der Aufspaltung der Gesellschaft in eine Vielzahl von Interessengruppen und damit die Bestätigung des Egoismus wird dadurch verstärkt. Die Angst vor Eskalation wächst.

Wir tauchen ein in verschiedenste Performanceexperimente, Arbeitsweisen und Methoden. In der gemeinsamen künstlerischen Erforschung loten wir Krisenmomente, -erfahrungen und deren Potentiale zum Neu- und Umdenken aus. Gleichzeitig beschäftigen wir uns mit der bedeutsamen treibenden, voranbringenden Kraft von Performance, Theater und Tanz in Krisenzeiten.

AUFGEPASST: Der Auftakt zum Seminar findet am Freitag, 05.07. von 16-19 Uhr mit der Konfliktakademie „ConflictA“ der Uni Bielefeld statt:
Gemeinsam verlassen wir mit der Konfliktakademie (ConflictA) der Universität Bielefeld und der Theaterwerkstatt Bethel gewohnte Wege, um neue Perspektiven auf unseren gemeinsamen Stadtraum zu erhalten: Welche Freiheit wünschen wir uns im Stadtraum Bielefeld – welche brauchen wir sogar? Wie verändert sich unsere Perspektive, wenn wir die vorbeifahrende Stadt aus den Augen eines Kindes, eines älteren Menschens, eines Menschens im Rollstuhl oder eines Menschens ohne Führerschein betrachten? Dies erkunden wir künstlerisch mit Theater, Musik, Performance und Tanz, während die Stadt an uns vorbeizieht. An unserer Endstation angekommen, präsentieren wir unsere Ergebnisse. Ob groß, ob klein, ob pro Fahrrad, Auto, ÖPNV oder gerne zu Fuß unterwegs – schaffen wir gemeinsam neue Perspektiven zu erhalten?
Dafür treffen wir uns am 05.07. um 16 Uhr vor der Kunsthalle Bielefeld. Weitere Informationen folgen noch.

Bibliography

Gräßlin, Matthias/Zielke, Nicole (Hg.) (2019): Volxkultur. Ein künstlerischer Ansatz für die offene Gesellschaft, Oberhausen: Athena.
Haruna-Oelker, Hadija (2022): Die Schönheit der Differenz, München: btb.
Hofmann, Vera/Euler, Johannes/Zurmühlen, Johannes/Helfrich, Silke (2022): Commoning Art – Die transformativen Potenziale von Commons in der Kunst, Bielefeld: transcript.
Euler, Johannes/Zurmühlen, Johannes/Helfrich, Silke (2022): Commoning Art – Die transformativen Potenziale von Commons in der Kunst, S. 24, Bielefeld: transcript.
Jullien, François (2017): Es gibt keine kulturelle Identität, Berlin: Edition Suhrkamp.
Menke, Christoph (2014): Die Kraft der Kunst, 3. Aufl., Berlin: Suhrkamp.
Ngomane, Mungi (2019): I am, because you are. Ubuntu – 14 südafrikanische Lektionen für ein Leben in Verbundenheit, München: Kailash.
Welsch, Wolfgang (1990): Ästhetisches Denken, Stuttgart: Philip Reclam.
Welzer, Harald (2014): Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand, Frankfurt a. M.: Fischer, S. 133.