220115 Deutsche Romantik. Ästhetik - Politik - Geschichtsphilosophie (S) (WiSe 2015/2016)

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Inhalt, Kommentar

Wie eng im romantischen Denken die verschiedenen Bereiche Ästhetik, Politik und Geschichtsverständnis ineinandergriffen, zeigt exemplarisch Friedrich Schlegels Bestimmung der „drei Tendenzen des Zeitalters“, die er in der Französischen Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre und Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre ausmacht ‒ also einem historischen Ereignis, einem philosophischen System und einem Roman. Die romantische Bewegung will an das anknüpfen, was hier nur als „Tendenz“ gewürdigt wird, um mit dem Impuls dieses „Progressiven“ (Schlegel) die Revolution jenseits der historischen nun in alle Bereiche der Geistesgeschichte zu tragen, mithin zu universalisieren. Das Seminar fragt danach, was es heißt, wenn Politik und Ästhetik so umfassend „romantisiert“ (Novalis) werden sollten. Es macht die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den grundlegenden Ideen, Denkfiguren und Darstellungsformen der Romantik im deutschsprachigen Raum bekannt und spitzt diesen Zusammenhang auf die Frage nach der poetischen Politik zu, die in der romantischen Reichsidee, der Vorstellung von einer deutschen Kulturnation und dem Diskurs vom „Neu-Deutschen“ und später dann vom „Jungen Deutschland“ zum Tragen kommt. Die Beispiele stammen vorwiegend aus dem Bereich der literarischen Ästhetik und Geschichtsphilosophie (Fr. Schlegel, Novalis, u.a.), der politischen Ästhetik (Adam Müller, Ernst Moritz Arndt) und insbesondere der bildenden Kunst, etwa mit Philipp Otto Runges Symbolsprache und Moritz von Schwinds spätromantischen utopischen Entwürfen, die auf den frühromantischen Revolutionsgeist rekurrieren und doch kaum mehr eine Einlösung in der Wirklichkeit für möglich erscheinen lassen.
Interessierte Studierende sollten vor Beginn die genannte einführende Sekundärliteratur oder geeignete Quellentexte lesen und sich aus der eigenen Erfahrung heraus bisherige Berührungspunkte mit der Romantik vergegenwärtigen. Eine Kontaktaufnahme mit dem Dozenten wird empfohlen.

Literaturangaben

- Gerhard Schulz, Romantik. Geschichte und Begriff, 3. Aufl., München 2008
- Herbert Uerlings (Hg.), Theorie der Romantik, Stuttgart 2013
- Detlev Kremer (Hg.), Romantik, Frankfurt a. M. 2010
- Andreas Beyer: Klassik und Romantik, München 2006 (Geschichte der Bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 6)
- Rüdiger Safranski, Romantik. Eine deutsche Affäre, München 2007

Lehrende

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-4.3 Mastermodul Geschichtswissenschaft: Moderne
4.3.7
Masterseminar Moderne benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-M-4.3 Mastermodul Moderne
4.3.7
Masterseminar Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-M-4.4.12 Profilmodul "Historische Bildwissenschaft" Masterseminar Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) 4.3.7 Wahlpflicht scheinfähig  

Vorausgesetzt wird die Übernahme eines Referats

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registrierte Anzahl: 2
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Reichweite:
1 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 13. November 2015 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 13. November 2015 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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ID
60158967