300835 Körper und Gesundheit (S) (SoSe 2021)

Gesundheit und Krankheit scheinen untrennbar mit dem Körper verbunden zu sein. Die Beschaffenheit des Körpers wird in Disziplinen wie der Medizin und Biologie dabei einerseits als natürliche Gegebenheit konzipiert, andererseits als veränderbar und optimierbar behandelt. In der Soziologie hat der Körper spätestens seit dem „body turn“ (Gugutzer 2006) Konjunktur: hier geraten die Körperlichkeit sozialer Phänomene wie auch die soziale Verfasstheit und Gewordenheit des Körpers verstärkt in den Blick.
In diesem Seminar untersuchen wir den Körper an der Schnittstelle von Gesundheit und Geschlecht: Wir nähern uns im ersten Schritt anhand klassischer Texte dem (Geschlechts-)Körper als einem sozialen Phänomen. Anschließend wenden wir uns verschiedenen Praktiken zu, die spezifische (Geschlechts-)Körper und ihre Funktionen als scheinbar gesunde oder kranke Tatsachen hervorbringen: Das Wissen über Hormone, Technologien der Medikalisierung, die Apparatemedizin sowie die Intimchirurgie.

Bibliography

Zur Einführung (online verfügbar):
•Robert Gugutzer (2015). Soziologie des Körpers. (5., vollständig überarbeitete Auflage.). Bielefeld: transcript.
•Paula-Irene Villa (2006). Sexy Bodies (3., aktualisierte Auflage.). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften/
•Smilla Ebeling / Sigrid Schmitz (Hg.) (2006). Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Einführung in ein komplexes Wechselspiel. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.