In seinem vieldiskutierten Aufsatz „Freedom and Resentment“ hat Peter Strawson Emotionen wie Zorn, Empörung, Feindseligkeit, Schuld, Reue, Scham und Verzeihen als elementar für unsere Praxis, Menschen Verantwortung zuzuschreiben, herausgearbeitet. Er bezeichnete sie darin als reaktive Einstellungen: Haltungen, mit denen wir auf das gezeigte Verhalten anderer uns oder Dritten gegenüber reagieren. In der Philosophie sind diese Emotionen auch als moralische Emotionen Gegenstand der Diskussion, werden dort und in anderen Disziplinen allerdings auch als rechtsrelevante Emotionen bspw. im Hinblick auf die z.B. in den USA wieder belebte Praxis der Schamstrafen diskutiert. Auch für die Sphäre des Politischen scheinen diese Emotionen bedeutsam: So titelte der Tagesspiegel „Trump befriedigt vor allem die Empörung“ oder es hieß im Hinblick auf die Wahlen in Frankreich, Frankreich habe die Wahl zwischen Optimismus und Zorn (Süddeutsche Zeitung).
Wir werden uns im Seminar mit diesen reaktiven Einstellungen und den mit ihnen verbundenen Fragen im Hinblick auf ihre Bedeutung für Moral, Recht und Politik kritisch auseinandersetzen. Dabei wollen wir zum Beispiel verstehen, inwiefern diese Emotionen für unsere moralischen Urteile relevant sind, ob und wann es angemessen und gerechtfertigt sein kann, dass sie eine Rolle in der Rechtsprechung spielen und in welchem Verhältnis moralische und rechtsrelevante Emotionen zueinander stehen.
Die Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
Abschluss des ersten Studienjahres.
Strawson, P.F. (2008) “Freedom and Resentment”, in: Strawson, Peter Freedom and Resentment and Other Essays. New York et al: Routledge, 1-29.
Wallace, R. Jay (1994) Responsibility and the Moral Sentiments. Cambridge, Mass. et al: Harvard University Press.
Murphy, Jeffrie G. (2014) Punishment and the Moral Emotions: Essays in Law, Morality, and Religion. Oxford et al.: Oxford University Press.
Döring, Sabine (2009) Philosophie der Gefühle. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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26-HM_PP1_NE Hauptmodul PP1: Normative Ethik | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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- | Graded examination | Student information | |
26-HM_PP4_POL Hauptmodul PP4: Politische Philosophie | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
26-HM_PP5_RS Hauptmodul PP5: Rechts- und Sozialphilosophie | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
26-VT_ETH Vertiefung Ethik | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
Voraussetzung für die Vergabe von 3 Leistungspunkten ist das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern bzw. 10-20 Minuten. Die genauen Anforderungen werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben.