Gesundheitsaufklärung im 20. Jahrhundert
Gesundheit wurde im 20. Jahrhundert zu einem zentralen Leitbegriff. Er zielt nicht mehr allein auf die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, sondern nunmehr auf das vollständige körperliche und seelische Wohlbefinden, wie in der Verfassung der WHO von 1946 nachzulesen ist. Diese Gesundheitsdefinition markierte einen Meilenstein in einem historischen Prozess, in dem sich der moderne Wohlfahrtsstaat den Vorsorgegedanken zu eigen machte, die gesunde Lebensführung zur Bürgerpflicht erhob und für diese bis heute eine umfassende Gesundheitsaufklärung betreibt. Kennzeichnend für dieses Praxisfeld der Gesundheitsaufklärung ist die Vermittlung eines wissenschaftsgestützten Bildes vom kranken und gesunden Körper, in dem vermehrt das Innere und das Private sichtbar gemacht wird wobei neueste visuelle Darstellungsmittel wie Plakate, Ausstellungen und Filme zur Anwendung kommen. In den drei Vorträgen des Forschungskolloquiums wird die Geschichte der modernen Gesundheitsaufklärung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So befragen die Autorinnen ihre Quellen nach den Verschiebungen in den Körper-, Geschlechter- und Geschichtsbildern des 20. Jahrhunderts.
Vorträge:
6. November 2012: Geschlechterbilder in Präventionskonzepten beider deutschen Staaten (Jeannette Madarász-Lebenhagen, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Mainz)
4. Dezember 2012: Gefühle und Körperwissen. Eine Kulturgeschichte des deutschen Aufklärungsfilms im 20. Jahrhundert (Anja Laukötter, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin, Forschungsbereich "Geschichte der Gefühle" )
15. Januar 2013: Geschichte ausstellen. Die historische Abteilung in der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911 (Claudia Stein, Department of History, University of Warwick)
Das Forschungskolloquium ist offen für alle Studierenden in der Master- und Promotionsphase, die kultur-, körper-, geschlechter- und wissensgeschichtlich interessiert sind und aus dieser Perspektive etwas über die Geschichte des modernen Sozialstaates erfahren wollen. Es wird von der AG "Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums Dresden" am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung organisiert und von der VW-Stiftung unterstützt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-M-4.2 Mastermodul Vormoderne | Kolloquium | Studienleistung
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Studieninformation |
22-M-4.3 Mastermodul Moderne | Kolloquium | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 4.3; Modul 4.4; Modul 4.5 | Wahlpflicht | 1.5 | aktive Teilnahme | ||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Wahlpflicht | HS |