Betrachtet man die lange Reihe der römischen Kaiser, so stellt man fest, dass Usurpationen an der Tagesordnung waren und nur in den seltensten Fällen ein Sohn seinem Vater auf dem Thron folgte. Die unterschiedlichsten Akteure konnten Anspruch auf die Herrschaft erheben und diesen unter Umständen auch durchsetzen. Doch wann war ein Prätendent Usurpator und wann war er legitim? Welche Faktoren waren ausschlaggebend für eine „erfolgreiche” Herrschaftsübernahme? Was konnte einen Gegenkandidaten provozieren? Und wie werden Usurpationen erzählt bzw. was, wenn ein Usurpator historiographisch kaum oder gar nicht greifbar ist?
Der römische Principat war eine Monarchie, die keine sein durfte – und das bedingte auch die Prozesse von Nachfolge und Usurpation. Der Seminarplan führt uns von der frühen Kaiserzeit bis in die Spätantike und befasst sich mit den Dynamiken, die darüber entschieden, ob Usurpationen erfolgreich waren oder scheiterten. Wir werden unterschiedliche Erklärungs- und Systematisierungsansätze lesen, vergleichen und diskutieren. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Mustern und Eigenlogiken, die den Prozess der Nachfolge und Machtergreifung im Reich bestimmen. Dabei arbeiten wir nicht nur mit literarischen, sondern auch mit epigraphischen und numismatischen Quellen. Letztere können – wie im Fall von Sponsianus – ausschlaggebend dafür sein, ob ein Kaiser als historiographische Fiktion oder als realer Prätendent einzustufen ist.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Module | Course | Requirements | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | Graded examination
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.