230238 Der frankokanadische Roman (S) (WiSe 2004/2005)

Im Wintersemester wird eine der bedeutendsten Vertreterinnen des franko-kanadischen Romans vorgestellt: Anne Hébert (1916-2000). Die Romane Kamouraska (1970) ? mit dem die Autorin ihren ersten internationalen Erfolg feiern konnte -, Les fous de Bassan (1982) ausgezeichnet mit dem Prix Femina sowie die Erzählung "Est-ce que je te dérange?" (1998) sind Gegenstand des Seminars. Die fiktive Handlung der beiden erst genannten Romane basiert auf reale Ereignissen - die Ermordung eines ungeliebten Ehemannes sowie zweier Mädchen -, abgebildet wird hier die repressive Gesellschaft Kanadas in der ersten Hälfte des 19. bzw. 20. Jahrhunderts, an der die tragischen Figuren zu zerbrechen drohen. Dahingegen reflektiert Hébert in "Est-ce que je te dérange?" - die Autorin lebte mehre Jahrzehnte in Paris und kehrte erst 1997 nach Kanada zurück - das moderne Großstadtleben. Analysiert werden: Anne Héberts Romantechnik (Erzählperspektive, Orts-, Zeit- und Handlungsstruktur, etc.), die Identitätsproblematik der literarischen Figuren sowie die Gesellschaftskritik.

Die Romane sollten zu Semesterbeginn vorliegen und bereits gelesen sein ? die Buchhandlung Luce hält diese in der vorlesungsfreien Zeit bereit.

Die Zwischenprüfungs- bzw. die BA-Klausur erfolgt in der letzten Semesterwoche.
Veranstaltungsbeginn: 11.10.2004

Bibliography

Textgrundlage: Anne Hébert, Kamouraska, Paris 1970; Les fous de Bassan, Paris 1982; "Est-ce que je te dérange?", Paris 1998.
Einführende Literatur: Klaus-Dieter Ertler, Kleine Geschichte des frankokanadischen Romans, Tübingen 2000.