Noch in den 1990er Jahren dominierten zweigeschlechtliche Vorstellungen (weiblich/männlich) die bildungstheoretischen und -politischen Diskussionen. Gleichstellungspolitische Maßnahmen und pädagogische Konzepte wie reflexive Koedukation, geschlechterbewusste Pädagogik oder Mädchen- und Jungenarbeit bezogen sich auf diese zweigeschlechtliche Anthropologie und sollten zu gleichen Bildungschancen und Entfaltungsmöglichkeiten von Jungen und Mädchen beitragen. Deren Geschlechtsidentitäten wurden zwar als im Laufe von Bildungs- und Sozialisationsprozessen spezifisch erworbene und sozial konstruierte betrachtet, aber auch als gegeben angenommen.
Seitdem hat sich viel verändert, das Geburtsgeschlecht gilt nicht mehr als ‚Schicksal‘, die Geschlechtsidentitäten sind bunter und diverser und die politischen Auseinandersetzungen infolgedessen fragmentierter geworden.
In der Erziehungswissenschaft, in Bildungstheorie und Geschlechterforschung ergeben sich daraus viele Fragen: Was bedeutet die Vervielfältigung von Geschlechterkategorien z.B. für die Schulentwicklung oder die offene Jugendarbeit? Wie verändern geschlechtliche Vielfalt und intersektionale Perspektiven die Diskurse um Koedukation? Und wo kommt die binäre Geschlechterunterscheidung weiter zum Einsatz und warum?
Ein sozialwissenschaftlicher Transformationsbegriff lässt sich sowohl auf absichtsvolle (pädagogische) Interventionen in soziale Praxis wie auch auf weniger absichtsvolle gesellschaftliche Veränderungsprozesse beziehen. In dem Seminar werden gesellschaftliche und kulturelle Transformationen mit Bezug auf die Kategorie Geschlecht reflektiert und im Spiegel älterer und neuerer Studien und pädagogischer Konzepte diskutiert. Wir gehen den Fragen nach, wie sich soziale Bedeutungen der Kategorie Geschlecht in zeitgenössischen Gesellschaften in den letzten 30 Jahren gewandelt haben, welche gesellschaftlichen Transformationen damit in Verbindung stehen und welche Implikationen für die Bildung und das Bildungswesen damit verknüpft sind.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | S1-500 | 08.04.-15.07.2025 |
Module | Course | Requirements | |
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25-BE2 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E1: Theorien der Erziehungswissenschaft (Bildungs-, Erziehungs-, Sozialisations- und Gesellschaftstheorien) | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E1: Theorien der Erziehungswissenschaft (Bildungs-, Erziehungs-, Sozialisations- und Gesellschaftstheorien) | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information | |
25-BiWi14_b Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
25-BiWi2 Fachliches Grundlagenmodul | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Study requirement
Graded examination |
Student information |
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
Graded examination |
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |