Jedes Semester
12 Leistungspunkte
Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.
Die Studierenden erwerben Kenntnisse über Prozesse der Vergeschlechtlichung von Individuen (unterschiedlicher Herkünfte) und deren Bedeutung für die Reproduktion gesellschaftlicher Ordnungen sowie von Geschlechterordnungen. Das Modul versetzt die Studierenden in die Lage, historische Prozesse und aktuelle Entwicklungstendenzen von Institutionen zu analysieren, die für geschlechtliche Sozialisation zentral sind: Familie und Bildungsbereich. Die Studierenden lernen ferner, Ansätze zur Gestaltung von Organisationen und Lernumwelten im Bildungsbereich unter Aspekten des Gender Mainstreamings sowie Gender Equity zu analysieren und ihre Kenntnisse in verschiedenen Berufsfeldern anzuwenden.
Dieses Modul beschäftigt sich mit der konstitutiven Bedeutung, die der geschlechtlichen Subjektivierung in Gesellschaften sowohl auf der Ebene von Individuen als auch auf der Ebene gesellschaftlicher Ordnungen zukommt. Es geht um gesellschaftliche, soziale und kulturelle Prozesse, in denen Individuen geschlechtliche Subjekte werden. In den Blick kommen also gesellschaftliche Mechanismen der Normierung und Disziplinierung, denen alle Menschen unterworfen sind. Gleichzeitig werden auch die Brüche und Widersprüche dieser Prozesse thematisiert, in denen sich Veränderungen von Geschlechtlichkeit und Geschlechterordnungen abzeichnen. Dabei wird auch berücksichtigt, dass Geschlecht und Geschlechterverhältnisse immer mit spezifischen soziokulturellen Bedingungen verwoben sind. In diesem
Modul werden deshalb Zusammenhänge zwischen Geschlecht mit weiteren Herrschaftsdimensionen (z.B. Klasse, Reli- gion, „race“, dis/ability) behandelt. In den Blick kommen also nicht nur die Differenzen zwischen Geschlechtern, sondern auch innerhalb eines Geschlechts (Stichwort: Intersektionalität und Multidimensionalität). Darüber hinaus wird auch thematisiert, wie sich in und durch Migration die Prozesse der Vergeschlechtlichung verändern. In diesem Modul werden zwei Institutionen fokussiert, die für die Reproduktion der vergeschlechtlichten und vergeschlechtlichenden Dispositionen von zentraler Bedeutung sind: Familie und Bildung. Auf der Ebene der Organisationen werden Schulen, aber auch vor- und außerschulische Einrichtungen sowie Sportorganisationen analysiert. Ebenso von Interesse ist die besondere Bedeutung von Peers und Subkulturen.
Die angebotenen Seminare weisen entweder einen stärkeren Bezug zu (empirischen) Befunden zur geschlechtlichen Subjektwerdung auf (z. B. "Koedukation im Sportunterricht"; "Neue Väter") oder sie sind wissenschaftstheoretisch und methodologisch ausgerichtet und behandeln ausgewählte Sozialisations- und Subjekttheorien oder Theorien des (Un-)Doing Gender. Ferner werden Seminare angeboten, in denen es um den Zusammenhang von Sozialisation, Erziehung und Bildung mit gesellschaftlichen Vorstellungen über Körper, Sexualität und Geschlecht geht. Bei dieser Thematik ergeben sich wichtige interdisziplinär zu bearbeitende Fragestellungen zwischen der Erziehungswissenschaft, der Sportwissenschaft, den Gesundheitswissenschaften und der Soziologie. Weiter können Seminare angeboten werden, in denen kulturelle Repräsentationen von Geschlecht in Literatur, Film, Fernsehen analysiert werden. Hier werden auch Forschungen über Cultural Performances, Pop-Kultur und Medien einbezogen.
Ein weiterer Schwerpunkt dieses Moduls liegt auf der Analyse des professionellen Handelns von Personen in verschiedenen pädagogischen Berufen im Hinblick auf latente oder manifeste Geschlechterdifferenzen. Folgende Themenbereiche sind denkbar: Betrachtung verschiedener pädagogischer Berufe unter der Perspektive "Geschlecht"; Geschlechterverhältnisse in verschiedenen Fachkulturen und Schularten sowie in vor- und außerschulischen Einrichtungen, Geschlecht und Führungspositionen, Entstehung von Berufshierarchien in pädagogischen Feldern; Geschlecht und Organisationskultur im verschiedenen Organisationen im Bildungsbereich.
Schließlich werden in diesem Modul regelmäßig Seminare angeboten, die sich mit pädagogischer Intervention im weitesten Sinne beschäftigen. Es werden sowohl pädagogische als auch fachdidaktische Konzeptionen, die in verschiedenen pädagogischen Handlungsfeldern auf die Geschlechterkonstruktionen Einfluss nehmen, in den Blick genommen, wie z.B. theoretische und pädagogisch- praktische Konzeptionen der "reflexiven Koedukation" sowie der pädagogischen Jungen- und Mädchenarbeit auf den verschiedenen Altersstufen und in verschiedenen Bildungseinrichtungen, z. B. Kindergarten, Schule sowie Einrichtungen der Jugendhilfe. Dabei sollen verstärkt auch Themen berücksichtigt werden, die sich dem Bereich "Männlichkeitsforschung" vor dem Hintergrund aktueller Diskurse zur "Krise traditioneller Männlichkeit" zuordnen lassen. Ferner werden verschiedene Beratungskonzepte und die ihnen zugrunde liegenden Theorien im Hinblick auf latente bzw. manifeste Differenzen im Umgang des pädagogischen Personals mit Geschlecht thematisiert.
Zu den verschiedenen Themenbereichen werden abwechselnd Seminare angeboten.
keine
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Modulstruktur: 2 SL, 1 bPr 1
Zuordnung Prüfende | Workload | LP2 |
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Lehrende der Veranstaltung
Seminar 1
(Seminar)
Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht in etwa einem Zeitaufwand 30 Stunden. |
siehe oben |
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Lehrende der Veranstaltung
Seminar 2
(Seminar)
Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht in etwa einem Zeitaufwand 30 Stunden. |
siehe oben |
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Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl für die benotete Modulprüfung stehen die folgenden Erbringungsformen:
Beide können sich wahlweise mit Theorien der Sozialisation, des Doing Gender oder der geschlechtlichen Subjektwerdung beschäftigen oder aber einer empirischen Fragestellung aus dem Themenfeld des Moduls bearbeiten.
Die Prüfung wird von der Lehrperson von Seminar 2 abgenommen.
Studiengang | Empf. Beginn 3 | Dauer | Bindung 4 |
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Gender Studies „Interdisziplinäre Forschung und Anwendung“ / Master of Arts [FsB vom 22.07.2013 und Änderungen vom 02.03.2015, 01.03.2016, 03.05.2023 und 17.12.2024] | 1. o. 2. o. 3. | ein oder zwei Semester | Pflicht |
In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.
Gender Studies „Interdisziplinäre Forschung und Anwendung“ / Master of Arts