Klagen einzelner Menschen sind die größte Gruppe im Psalter und sie sind die wichtigste Verarbeitungsform von Leid und Schmerz aller Art. Geklagt wird über vielerlei Leid, das Menschen betreffen kann: Krankheit und Schmerz, drohender Tod und Beziehungsverluste, Isolierung und Entfremdung, falsche Anklagen und Verleumdung, eigene Schuld und mächtige Feinde. Neuere Arbeiten bes. von Frauen haben diese Texte auf die Verarbeitung von Erfahrungen sexueller Gewalt hin befragt bis hin zur Gestaltung von Gottesdiensten (Bail, Bieler).
Das Seminar soll diese Ansätze aufnehmen und grundsätzlich fragen, wie weit in diesen Texten Traumaerfahrungen zur Sprache kommen und wie sie verarbeitet werden. Hintergrund ist u.a., die immer wichtiger werdende Notfallseelsorge und die Frage nach biblischen Grundlage für heutigen Umgang mit aktuell traumatisierten Menschen.
Deswegen findet das Seminar in Kooperation mit dem Seelsorgeinstitut an der Kirchlichen Hochschule Bethel statt.
H. Gunkel, Einleitung in die Psalmen, Göttingen 1933, 2. Aufl. 1966 u.ö.
F. Crüsemann, Im Netz. Zur Frage nach der "eigentlichen Not" in den Klagen der Einzelnen, in: Schöpfung und Befreiung, FS C. Westermann, Stuttgart 1989, 139-149
U. Bail, Gegen das Schweigen klagen. Eine intertextuelle Studie zu den Klagepsalmen Ps 6 und Ps 55 und der Erzählung von der Vergewaltigung Tamars, Gütersloh 1998
A. Bieler, Psalmengottesdienste als Klageräume für Überlebende sexueller Ge-walt, EvTh 60. 2000, 117-130
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Ev. Religionslehre (wU) / Diplom | Nebenfach | Wahlpflicht | 4. | scheinfähig GS und HS | |||
Evangelische Theologie / Magister | Nebenfach | Wahlpflicht | 4. | scheinfähig GS und HS |