300110 Law, Regulation and Governance (BS) (WiSe 2014/2015)

WICHTIG!
Interessierte kommen bitte zur Vorbesprechung am 22.10.

Die Teilnahme an diesem Blockseminar ist gleichbedeutend mit einer Teilnahme an der Tagung "LAW, REGULATION AND GOVERNANCE", die der AB "Recht & Gesellschaft" vom 5.-7. November veranstaltet.

Englisch ist die Tagungssprache. Nachstehend finden Sie eine Zusammenfassung des Tagungsthemas. Auf Anfrage kann ein vorläufiges Programm mit einer ausführlicheren Einführung in die Thematik zur Verfügung gestellt werden.

Summary
The workshop addresses the current discussion on governance and regulation in sociology, jurisprudence, political social science, and history. During the last decades, traditional concepts of societal steering have been replaced by the concept of governance. Criticising evident flaws of a narrow legal »command and control« regulation concept, governance gained importance in the social science debate and has been able to influence also the political and public debate. Currently, we observe a revival of regulation, based on the criticism of governance as being overly inclusive, and thus vague and indistinctive. Moreover, the emergence of the »regulatory state« at a national, but particularly a supra- and transnational level, as well as the establishment of global regulatory regimes in the field of trade, food or climate change have reemphasized the empirical importance of regulation. The workshop gathers an interdisciplinary variety of scholars – ranging from renowned senior scholars to those in earlier career stages – to reappraise the concept of regulation and develops a nuanced evaluation of the current debate on societal steering in four thematic fields: (1) It examines the conceptual strengths and weaknesses of both governance and regulation; (2) from a historical perspective it studies the overarching process of the scientification of politics connected to a certain mode of governmentality; (3) it addresses risk regulation as one of the most important fields for the application of regulation and governance concepts; (4) it analyses the role of the public in processes of governance and regulation.

Zusammenfassung
Der Workshop will den Begriff der Regulierung im soziologischen, rechts-, politik- und geschichtswissenschaftlichen Diskussionszusammenhang neu ausloten. In den letzten Jahrzehnten wurden traditionelle Konzepte gesellschaftlicher Steuerung durch Modelle der »Governance« abgelöst. Parallel dazu hat sich der Begriff der Regulierung von seiner ursprünglichen Fokussierung auf »Command and Control« entfernt. Wenn nun etwa auch fördernde und ermöglichende Maßnahmen in das Erklärungsspektrum der Regulierung aufgenommen werden, stellt sich die Frage des Verhältnisses von Regulierung und Governance. Dieses Spannungsmoment nimmt der vorgeschlagene Workshop in vier aufeinander bezogenen Teilen auf: (1) Er fragt zunächst nach den begrifflichen Möglichkeiten und Grenzen beider Konzepte. (2) Zudem untersucht er die skizzierten Entwicklungen in historischer Hinsicht als Teil eines übergreifenden Prozesses der Verwissen-schaftlichung von Politik. (3) Mit dem Fall »Risiko« liegt ein Untersuchungsfeld vor, zu dem beide Konzepte eine Vielzahl empirischer Studien erarbeitet haben. (4) Schließlich geht der Workshop der Entwicklung nach, dass Governance und Regulierung die Öffentlichkeit als zu aktivierende und mitspielende Instanz auffassen.