Die wirtschaftliche Expansion im Ruhrgebiet seit 1860 zog Arbeitskräfte an, die sich Arbeit und neue Chancen erhofften. Sie kamen zunächst aus dem Rheinland, Westfalen, den Niederlanden und Belgien.
Die preußischen ländlichen Gebiete bildeten dann einen weiteren Herkunftsraum, schließlich schickte man Anwerber nach West- und Ostpreußen und Oberschlesien um Arbeiter anzuwerben. Viele waren polnischer Nationalität. Diese „preußischen Polen“ besaßen die preußische, damit die deutsche Staatsbürgerschaft.
Insgesamt wanderten zwischen 350.000 und 500.000 Menschen polnischer und masurischer Herkunft ins Ruhrgebiet. Meist wohnten sie in der Nähe der Arbeitsstätten. Schnell bildete sich eine polnische Community: Gewerkschaften entstanden, es wurden Vereine und Gaststätten eröffnet, in denen polnisch gesprochen wurde und die Hilfe und Gemeinschaft boten. Der preußische Staat reagierte mit Skepsis und ließ die Vereine überwachen.
Wir wollen die Wanderungsprozesse nachzeichnen und die Lebensbedingungen der Neubürger an der Ruhr rekonstruieren. Dazu gehören die Konflikte mit dem preußischen Staat ebenso wie die Verbindung der Menschen mit den anderen Bewohner:innen im Ruhrgebiet.
Dies wollen wir zu einer Unterrichtsreihe verdichten die wir im Geschichtsunterricht einer 10. Klasse am Gymnasium Bethel erproben wollen.
Die Unterrichtserprobung wird in einem Geschichtskurs der EF (10.Jahrgang) am Gymnasium Bethel in Bielefeld erfolgen.
DIE TEILNEHMENDENZAHL IST WEGEN SCHULISCHER ERPROBUNGSPHASE AUF 8 PERSONEN BEGRENZT, BITTE BEACHTEN.
Literaturauswahl:
Dittmar Dahlmann u.a. (Hrsg.): Schimanski, Kuzorra und andere. Polnische Einwanderer im Ruhrgebiet zwischen Reichsgründung und Zweitem Weltkrieg, Essen 2005
Christoph Kleßmann, Polnische Bergarbeiter im Ruhrgebiet 1870-1945, Göttingen 1977
Richard C. Murphy, Gastarbeiter im Deutschen Reich. Polen in Bottrop 1891-1933, Wuppertal 1982
Hans-Ulrich Wehler, Die Polen im Ruhrgebiet bis 1918, in: Ders. (Hrsg.), Moderne deutsche Sozialgeschichte, Düsseldorf 1981, S. 437-455
Schulbücher:
Christine Dzubiel, u. a., Geschichte und Geschehen, Oberstufe NRW, Stuttgart 2014 (in der Schule eingeführtes Lehrwerk)
Karin Laschewski-Müller und Robert Rauh (HG), Kursbuch Geschichte, Berlin 2010
Hans-Jürgen Lendzian (HG), Zeiten und Menschen 1. Geschichte Kursstufe, Paderborn 2010
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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25-BiWi-BPSt Berufsfeldbezogene Praxisstudie | Berufsfeldbezogene Praxisstudie (Praxisphase und vorbereitende und/oder begleitende Veranstaltung) | Ungraded examination
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Nach fachlicher Erarbeitung zentraler Themen wollen wir eine Unterrichtsreihe entwerfen und diese (wenn möglich) als Tagespraktikum in einem Grundkurs Geschichte im 10. Jahrgang am Gymnasium Bethel in Bielefeld unterrichten.
Das Unterrichtsprojekt kann (wenn die Situation es erlaubt) im Dezember 2020 und Januar 2021stattfinden. Jede/r Teilnehmer/in wird eine Unterrichtsstunde vorbereiten und durchführen. Die Seminargruppe fungiert als kollektiver Coach, und berät über die Vorhaben und reflektiert mit dem/der Studierenden die gehaltene Unterrichtsstunde.
Sollte der Unterricht nicht stattfinden können, werden wir eine Unterrichtssimulation in der Seminargruppe vornehmen. Die Seminarteilnehmer*innen fungieren dann als Lerngruppe, der oder die verantwortliche Studierende hält die Unterrichtsstunde entweder per Videokonferenz oder in anderer Form.
Die Studierenden fertigen einen Stundenentwurf an, der über Unterrichtsinhalte, Methoden, Materialien, Lernziele und den Verlauf des geplanten Unterrichts Auskunft gibt.
Dieser Unterrichtsentwurf ist Basis für die Diskussion des Unterrichts in der Seminargruppe und soll von allen Kursteilnehmer*innen kritisch diskutiert werden.