300184 Technoökologien des Geschlechts (S) (WiSe 2018/2019)

Geschlecht im 21. Jahrhundert funktioniert als ein abstrakter Mechanismus technischer Subjektivierung: es ist aufgespleißt, aufgeschnitten, bewegt, zitiert, imitiert, geschluckt, injiziert, transplantiert, digitalisiert, kopiert, als Design begriffen, gekauft, verkauft, modifiziert, verpachtet, transferiert, runtergeladen, verstärkt, übersetzt, verfälscht, fabriziert, ausgetauscht, dosiert, geschluckt, extrahiert, kontrahiert, versteckt, negiert, verleugnet, verraten … transmutiert. Subjektivierung, oder Empowerment, entstehen - als politische Handlungsfähigkeit - nicht aus Zurückweisung von Technologien im Namen der Natur, sondern aus der differentiellen Verwendung und Wiederaneignung gerade dieser Techniken der Produktion von Subjektivität.“ (Paul B. Preciado) Ausgehend von Teresa de Lauretis inzwischen klassischem Text zu den Techniken des Geschlechts, wollen wir den vielzähligen technischen/technologischen/technoökologischen Praktiken nachgehen, die Paul B. Preciado hier auflistet und versuchen, den Fluchtlinien, Potentialen, Destabilisierungen und Reterritorialisierungen zu folgen, die sie eröffnen . Dabei sollen sowohl grundlegende Texte von Judith Butler und Donna Haraway als auch - neben Preciado - neuere Modelle wie der feministische Materialismus Karen Barads diskutiert werden