Das Seminar bietet die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Umgang mit qualitativen Methoden zu sammeln. Im Fokus stehen dabei Gruppendiskussionen, die durch Videoanalysen ergänzt werden. Gruppendiskussionen sind eine Erhebungsmethode der empirischen Sozialforschung, die in den USA entwickelt und in den 1950er Jahren in Deutschland rezipiert wurde. Im Zentrum des Interesses steht der subjektübergreifende Erfahrungshorizont einer Gruppe, der sich aus „Vertreterinnen“ einer Generation, einer Region, eines Geschlechts o.ä. ergibt. Videoanalysen können dieses Verfahren bereichern, indem sie die Berücksichtigung weiterer kommunikativer Ebenen (gestisch, mimisch, Körperhaltung u.a.) erlauben.
Im thematischen Fokus stehen dabei Momente der Scham oder Peinlichkeit im Umgang mit digitalen Plattformen (snapchat, whatsapp o.a.). Nach einer kurzen Einführung in das Thema Scham und Peinlichkeit, sammeln wir zunächst eigene oder fremde Berichte zu peinlichen Situationen aus diversen Quellen (Literatur, Internet, Augenzeugenberichte, Gehörtes, Gesehenes, selbst Erfahrenes usw.). Während die Studierenden in Gruppendiskussionen über diese Situationen dann berichten, werden Audio- und Videoaufzeichnungen erstellt, transkribiert und in ersten Ansätzen mithilfe der Grounded Theory analysiert. Scham und Peinlichkeit geraten dabei als Phänomene in den Blick, die über die originale Situation hinaus, spätere Verhaltensmuster „echoartig“ prägen können. Die Seminarübungen und -sitzungen sollen dabei so gestaltet werden, dass niemand bloßgestellt werden kann. Persönliche Erfahrungsberichte, in denen Betroffen über Ihre Scham berichten, werden nicht eingefordert.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 16-18 | T0-145 | 08.10.2018-01.02.2019
nicht am: 24.12.18 / 31.12.18 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Empirische Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.