Das Seminar bietet die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Umgang mit qualitativen Methoden zu sammeln. Im Fokus stehen ethnografische Interviews. Ethnografische Interviews betreffen Gespräche zwischen „Tür und Angel“ oder am Rande eines sozialen Geschehens, während man Feldforschung betreibt. Diese Gespräche werden meist nicht eigens vereinbart oder gezielt aufgenommen, sondern müssen über Gedächtnisprotokolle rekonstruiert werden. Dabei werden oftmals entscheidende Details zur Orientierung im Feld, „inoffizielles“ Wissen u.a. vermittelt.
Im thematischen Fokus wird dabei die Erfahrung von Atmosphären stehen. Atmosphären („dicke Luft“, „heitere Stimmung“ usw.) sind ein besonderer Gegenstand soziologischer Forschung: Einerseits sind sie alltäglich und vertraut, andererseits analytisch schwer präzise zu fassen. Anhand von Aufgaben und Hilfestellungen soll das atmosphärische Gespür der Studierenden geschult und in besonderen Situationen erprobt werden. Studierende werden dazu zwei Situationen aufsuchen. Einerseits geht es um Situationen, in denen andere Personen an ihrer Gesundheit arbeiten (Reha Sport, Fitnessstudio o.ä.). Andererseits geht es um Situationen, in denen man sich ein besonderes atmosphärisches Erlebnis erhofft: der Besuch eines Fußballstadions, Kneipenabende oder Diskobesuche, Konzerte o.ä. Nach einer kurzen Einführung in die Theorie der atmosphärischen Wahrnehmung, werden die Studierenden sich in Gruppen mit anderen über ihre atmosphärische Wahrnehmung austauschen und diese dann später in Protokollen rekonstruieren. Diese Protokolle ethnografischer Interviews werden dann im Seminarplenum ausgetauscht, diskutiert und in ersten Ansätzen mit Hilfe von Verfahren aus der Grounded Theory analysiert.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M10 Vertiefung Methoden II | Empirische Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.