Im Zuge der in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu beobachtenden "Deregulierung" findet eine Verlagerung von Entscheidungskompetenzen auf die Ebene einzelner Organisationen statt: Universitäten und Fachbereiche erhalten das Recht, ihre Studierenden selbst auszusuchen, und Unternehmen können aufgrund von Öffnungsklauseln in Tarifverträgen Arbeitszeiten und Entlohnung vermehrt selbst gestalten. Insofern eine derartige Entwicklung nicht nur auf wenige Einzelfälle beschränkt ist, werden Entscheidungsprozesse und Strukturen in Organisationen für die Erklärung sozialer Ungleichheiten relevant. Bildungschancen, Einkommen, Karrieremöglichkeiten oder ganz allgemein die individuellen Lebenschancen sind dann auch davon abhängig, in welche Organisationen man zu welchem Zeitpunkt eingetreten ist. Aufbauend auf einer gesellschaftstheoretischen Diskussion des Zusammenhangs von Organisationen und sozialer Ungleichheit werden in Anlehnung an eine Perspektive des Lebensverlaufs, Bildungs-, Arbeits- und Gesundheitsorganisationen und ihre jeweilige Relevanz für die Konstitution und Reproduktion sozialer Ungleichheiten näher betrachtet. Es werden theoretische Konzepte und empirische Ergebnisse aus der Ungleichheitsforschung und der Organisationssoziologie diskutiert.
Einführende Literatur:
Baron, James N. und William T. Bielby, 1980: Bringing the Firms Back in: Stratification and Segmentation, and the Organization of Work. American Sociological Review 45: 737-765.
Lengfeld, Holger, 2007: Organisierte Ungleichheit: Wie Organisationen Lebenschancen beeinflussen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Schimank, Uwe, 2005: Organisationsgesellschaft. S.19-50 in Wieland Jäger und Uwe Schimank (Hrsg.), Organisationsgesellschaft, Facetten und Perspektiven. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften..
Wharton, Amy, 1994: Structure and Process: Theory and Research on Organizational Stratification. S. 119-148 in John David Knottnerus (Hrsg.), Recent Developments in the Theory of Social Structure. Greenwich: Jai Press.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mo | 14-16 | T0-145 | 24.04.-24.07.2017
not on: 5/1/17 / 6/5/17 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M-Soz-M7a Sozialstruktur und soziale Ungleichheit a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M7b Sozialstruktur und soziale Ungleichheit b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M7c Sozialstruktur und soziale Ungleichheit c | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.