In der Veranstaltung soll zunächst der Komplex "Vertrauen, Risiko, Nichtwissen" thematisiert werden. Dabei geht es um das Problem, wie unter Unsicherheit gehandelt bzw. entschieden werden kann. Es soll herausgearbeitet werden, dass dies ohne ein gewisses Maß an Vertrauen (i. S. einer Prämissenübernahme trotz unzureichender Information) nicht möglich ist. Dabei müssen personales und Systemvertrauen unterschieden werden. Andererseits führt Vertrauen sehr leicht in eine Art Pfadabhängigkeit, die besonders beim vertrauenden Entscheider (z.B. die Bush-Administration) zu Selbstverstärkungseffekten trotz laufender Fehlschläge führen kann. Das vertrauende Publikum wiederum rechnet die Grundlagen des Vertrauens fremd zu (auf den Entscheider) und erlebt die Fehlschläge (etwa des Irakkrieges) deshalb eher als Enttäuschungen. Vertrauen kann dann in Misstrauen umschlagen und das im Vertrauen "versteckte" Nichtwissen wird manifest. Umgekehrt kann auch der Aufbau von Misstrauen (durch Feindbilder) das vorhandene Nichtwissen der Thematisierung entziehen (Japp über Terrorismus als Konfliktsystem, in: Soziale Systeme 2006) und zu rigiden Konfliktfronten führen, die kaum wieder aufzulösen sind. "Zuviel" Vertrauen und "zuwenig" Vertrauen scheinen gleichermaßen zu unerwünschten Effekten zu führen. Die Frage ist, ob dies überhaupt vermeidbar ist.
Preisendörfer, P., 1995: Vertrauen als soziologische Kategorie. Möglichkeiten und Grenzen einer entscheidungstheoretischen Fundierung des Vertrauenskonzepts, in: Zeitschrift f. Soziologie, Jg. 24, H.4: 263-272
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 14-16 | U3-122 | 14.10.2008-03.02.2009 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Politikwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2009) | 2.3b |