Die volkssprachige Epik des 12. und 13. Jahrhunderts lässt sich nicht vollständig unter den Rubriken "Antikenroman", "Artus-Gral-Roman" und "Heroische Epik (Chanson de geste und Germanisch-deutsche Heldendichtung)" erfassen. Mehrere größere Erzählwerke verweigern sich zweifellos der Einordnung in dieses Schema, doch hat es bisher keine befriedigenden Ergänzungsvorschläge gegeben. So sind wir zunächst weiterhin auf den problematischen Gattungsbegriff "Spielmannsdichtung" angewiesen, obwohl die Kritik daran beinahe so alt sein dürfte wie der Begriff selbst. Bei der "Spielmanns"dichtung, die in diesem Seminar behandelt wird, muß man sich bewußt machen, daß für sie die Tatsache der Verschriftlichung von Erzählstoffen charakteristisch ist, die gerade nicht von den in der Mündlichkeit agierenden Spielleuten geleistet werden konnte, vielmehr von gelehrten Autoren, die freilich durchweg anonym blieben.
Ein "roter Faden" dieser Art von Dichtung ist das Brautwerbungsmotiv, das auf vielfältige Weise narrativ variiert wird. In diesem Seminar soll der König Rother einer genauen sprach- und literaturhistorischen Analyse unterzogen werden. Zudem wird erneut die Gattungsfrage gestellt, auch im Hinblick auf vergleichbare Werke in anderen europäischen Literaturen.
Textgrundlage:
König Rother, hrsg. v. Peter K. Stein und Ingrid Bennewitz, Stuttgart 2000 (= Reclam 18047).
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2L | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerPoB2; BaGerP2L | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerPoB2; BaGerP2L | 2/5 | |||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerPoB2; BaGerP2L | 2/5 |