Herings Kanon "C-A-F-F-E-E", der eine Warnung an Kinder vor hohem Kaffeekonsum ("schwächt die Nerven, macht dich blass und krank") mit dem Stereotyp willensschwacher Muslime verknüpft, exemplifiziert den engen Zusammenhang von Drogenmythen und rassistischen Ressentiments, der im Zuge der Illegalisierung psychoaktiver Substanzen stets einen wichtigen ideologischen Stellenwert eingenommen und bis heute unzählige Todesopfer gefordert hat: Der 35-jährige Laye-Alama Condé, der 2004 bei der Vergabe von Brechmitteln durch die deutsche Polizei auf der Suche nach versteckten Drogen getötet wurde, ist eine Ausnahme. Nicht, weil die Drogenpolitik ihn das Leben gekostet hat, sondern weil es Initiativen gibt, den Toten mit einem Denkmal zu erinnern und es zumindest zu einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung kam, auch wenn das Gerichtsverfahren mit einem Freispruch endete.
Die ideologische Verbindung von Rassismus und Drogenangst sowie die enge historische Verknüpfung von Kolonialismus und Drogenpolitik werden im Seminar genauer theoretisch bestimmt und analysiert. Auch werden Stigmatisierung und Ausgrenzung aufgrund der Prohibition thematisiert und die zwiespältige Rolle beleuchtet, die Drogenhilfe und präventive Pädagogik dabei spielen.
Englischkenntnisse
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
| Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
| Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.6; H.3.1 | scheinfähig |