Das Thema der Kriminalprävention hat in den letzten Jahren national wie international in der kriminologischen Forschung, der politischen Debatte und sowie in der Praxis stark an Bedeutung gewonnen. Insbesondere die Idee der kommunalen Kriminalprävention ist dabei auf erhebliches Interesse gestoßen, da sie sozialwissenschaftlich begründbar ist und nicht nur tatsächliche/potentielle Täter in den Blick nimmt, sondern den gesamten sozialen Kontext von Gemeinden und Wohnquartieren, potentielle und tatsächliche Opfer sowie auch Vertreter formeller Instanzen sozialer Kontrolle berücksichtigen will. Das Maßnahmenbündel kommunaler Kriminalprävention umfasst dabei das ganze Spektrum primärer, sekundärer und tertiärer Prävention.
Die SeminarteilnehmerInnen sollen zunächst mit dem Konzept Prävention / Kriminalprävention vertraut gemacht werden und grundlegende Ideen der kommunalen Kriminalprävention kennen lernen. Danach werden ausgewählte Theorien abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrolle (Theorie der Desorganisation, Routine Activity Approach, Broken Windows, Kriminalitätsfurcht) diskutiert, die als Grundlage dieser Ideen dienen. Im Anschluss daran werden konkrete Formen der Kommunalen Kriminalprävention (Community Policing, situative Kriminalprävention, Kriminalpräventive Räte, Stadtplanung/Baugestaltung, Videoüberwachung, Privatisierung von Polizeiaufgaben) vorgestellt, und Möglichkeiten und Ergebnisse ihrer Evaluation besprochen. Abschließend wird die aktuelle Debatte um die Gefahren eines Präventionsstaates aufgegriffen.
Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Bachelor-Studiengang und an Diplomstudierende des PSP „Soziale Probleme und Problemintervention“. Grundlegende Kenntnisse der Soziologie abweichenden Verhaltens und der Soziologie sozialer Kontrolle sind wünschenswert, Vertrautheit mit den Methoden empirischer Sozialforschung notwendig.
Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:
Bannenberg, B./Coester, M./Marks, E., 2005: Kommunale Kriminalprävention Ausgewählte Beiträge des 9. Präventionstages (Stuttgart 17./18.Mai 2004). Mönchengladbach: Forum.
Crawford, A., 1998: Crime Prevention and Community Safety, London/New York.
Dölling, D./Feltes, T./Heinz, W./Kury, H. (Hrsg.), 2003: Kommunale Kriminalprävention - Analysen und Perspektiven. Holzkirchen.
Dünkel, F./Geng, B., 2003: Jugendgewalt und Kriminalprävention. Empirische zur Gewaltprävention Jugendlicher in Greifswald und Usedom/Vorpommern und ihre Auswirkungen für die Kommunale Kriminalprävention. Mönchen Gladbach: Forum Verlag Godesberg.
Heinz, W., 2004: Kommunale Kriminalprävention aus wissenschaftlicher Sicht. In: Kerner, H.-J.; Marks, E. (Hrsg.): Internetdokumentation Deutscher Präventionstag. Hannover. http://www.praeventionstag.de/content/9_praev/doku/heinz/index_9_heinz.html
Hughes, G., 1998: Understanding Crime Prevention: Social control, risk and late modernity, Buckingham.
Sack, F., 1995: Prävention - Ein alter Gedanke in neuem Gewand: Wer ist gefordert?, in: Reindl R./Kawamura G./Nickolai W. (Hrsg.): Prävention - Entkriminalisierung - Sozialarbeit. Alternativen zur Strafverschärfung, Freiburg, S. 30 ff.
Schneiders, M./Franke, K., 2006: Kommunale Kriminalprävention. Bausteine zur kommunalen Sicherheitsvorsorge. Wien: Verlag Dr. Müller.
Trenczek, T./ Pfeiffer, P. (Hrsg.), 1996: Kommunale Kriminalprävention. Paradigmawechsel und Wiederentdeckung alter Weisheiten (Schriftenreihe der deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. Band 25), Bonn: Forum Verlag
van der Brink, Henning, 2005: Kommunale Kriminalprävention: Mehr Sicherheit für die Stadt? Eine qualitative Studie über Kommunale Präventionsgremien. Frankfurt am Main: Verlag für Polizeiwissenschaft Clemens Lorei.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.3; G.S.4 | Wahl | ||||
Sozialwissenschaften / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | B1; B2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | B1; B2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Fachmodul 19.5 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Fachmodul (FM) Arb | |||||
Sozialwissenschaften GymGe Fortsetzung BA-Nebenfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2008) | Fachmodul 19.5 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie | Nebenfach | 2.2.1 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | KF: Fachmodul 4 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | vNF: Fachmodul 4 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2008) | NF: Fachmodul 4 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | ||
Soziologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Fachmodul (FM) Arb | ||||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.1 | Wahlpflicht | HS |
Aktive Teilnahme (BA):
Regelmäßige aktive Teilnahme an den Sitzungen, Lektüre der Seminartexte und ein aktiver Beitrag (Kurzreferat von 10 Minuten oder Abfassen eines Essays von ca. 5 Seiten zu einem Sitzungsthema, der vor der jeweiligen Seminarsitzung abzugeben ist.)
Einzelleistung (BA und Diplomstudiengang):
Referat (20-30 Minuten) plus schriftliche Ausarbeitung (ca. 10-15 Seiten) oder
mit dem Veranstalter thematisch abgesprochene Hausarbeit (ca.15-20 Seiten) oder
Abfassen von drei Essays á fünf Seiten zu drei Sitzungsthemen