300210 Identity revisited? – Qualitative Analyse von (auto-)biografischem Material (S) (WiSe 2009/2010)

Inhalt, Kommentar

Identität im Sinne des Selbstverständnisses einer Person als einzigartige Kombination von Eigenschaften, Zugehörigkeiten, Daten der Lebensgeschichte etc. ist nicht per se reflexiv oder immer explizit. Ebenso wenig ist sie als statisch, irgendwann „abgeschlossen“, geformt bzw. fixiert zu verstehen. Vielmehr unterliegt Identität einem permanenten Wandlungsprozess. Selbstthematisierungen, welche über situative, alltägliche Selbstvergewisserungen hinaus verweisen, finden sich in (Auto-) Biografien, biografischen Interviews, aber auch Tagebüchern oder Briefen. Im Rückgriff auf bestimmte Ereignisse, Erfahrungen, Emotionen und generell die eigene Lebensgeschichte entstehen dabei Beschreibungen mittels derer eine Person versucht, einen Gesamtzusammenhang der eigenen Biographie zu (re-)konstruieren, ein Bild des Selbst zu generieren. Diese Vergegenwärtigungen und Rekonstruktionen sind dabei zwangsläufig selektiv, unterliegen den Beschränkungen des eigenen Erinnerungsvermögens, kommunikativen Kompetenzen, dem aktuellen Bezugsrahmen etc. Biografische Analysen, wie sie im Zentrum der Veranstaltung stehen sollen, widmen sich dann sozusagen der Rekonstruktion der Rekonstruktion, d.h. dem Herausarbeiten von prozessualen Strukturen, Verläufen und Gesamtformungen von biografischen Selbstbeschreibungen. Die Priorität soll neben der Vermittlung der Grundlagen biographischer Forschung vor allem auf der praktischen Anwendung, also der angeleiteten interpretativen Analyse von (auto-) biografischem Material (narrativen Interviews, Autobiografien etc.) liegen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

  • Offenheit und Neugier bzgl. der Thematik
  • Bereitschaft zur Arbeit in Analysegruppen
  • Grundlagen in qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung
  • Wahlpflicht Diplom, Master 5.2

Literaturangaben

Gabriele Rosenthal, Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen, Frankfurt/Main: Campus-Verlag 1995.

Gabriele Rosenthal, Biographisch-narrative Gespräche mit Jugendlichen. Chancen für das Selbst- und Fremdverstehen, Opladen: Budrich 2006.

Werner Fuchs-Heinritz, Biographische Forschung. Eine Einführung in Praxis und Methoden, 3., überarb. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften 2005.

Ivonne Küsters, Narrative Interviews. Grundlagen und Anwendungen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006.

Siegfried Lamnek, „Biografische Methode“, in: Ders., Qualitative Sozialforschung. Lehrbuch, 4., vollst. überarb. Aufl., [Nachdr.]. Weinheim: Beltz PVU 2006, S. 654-712.

Gabriele Lucius-Hoene / Arnulf Deppermann, Rekonstruktion narrativer Identität. Ein Arbeitsbuch zur Analyse narrativer Interviews, 2. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004 (2002).

Fritz Schütze, „Biographieforschung und narratives Interview“, in: Neue Praxis 13 (1983), H. 3, S. 283-293.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Gender Studies / Master (Einschreibung bis SoSe 2013) Wahlbereich    
Soziologie / Diplom (Einschreibung bis SoSe 2005) 2.3.1 Wahl (Ergänzungsveranstaltung) HS
Soziologie / Master (Einschreibung bis SoSe 2012) Modul 5.2 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Scheinbedingungen:

  • aktive und regelmäßige Teilnahme
  • Lektüre der Pflichttexte zu den Sitzungen
  • Referat mit Handout
  • selbständige Auswertung von (auto-)biografischem Material (narrative bzw. fokussierte Interviews, Autobiografien, etc.)
  • Arbeit in Analysegruppen
  • Verfassen eines Abschlussberichtes
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 24
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2009_300210@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_7782894@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
5 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 26. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 18. Januar 2010 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=7782894
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
7782894