Zwei Annahmen dominieren bis heute sozialwissenschaftliche Arbeiten zur Internetkommunikation. Erstens gilt das Internet als ein Medium, das Kommunikation in erster Linie schriftlich realisiert (sei es nun Chat-, Mail-, Foren- oder MUD-Kommunikation). Zweitens sind es immer Menschen, die vermittelt über das Medium Internet miteinander kommunizieren.
Beide Annahmen sollen in dem Seminar einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Denn mit der Verbreitung von 3D-basierten virtuellen Welten wie dem Second Life und der Entwicklung von "intelligenten" künstlichen Agenten und Chat-Robotern erhalten Körperlichkeit, die Simulation von Face-to-Face-Interaktion sowie die Frage nach der Handlungsfähigkeit von technischen Artefakten zunehmende Bedeutung für die Internetforschung.
Das Thema soll anhand von Textlektüre und eigener, kleiner (ethnographischer) Fallstudien in virtuellen Welten bearbeitet werden. Deshalb sind die Bereitschaft zum eigenständigen Arbeiten und solide Kenntnisse in qualitativer Sozialforschung Bedingung zur Teilnahme am Seminar.
Braun-Thürmann, Holger (2004): Agenten im Cyberspace. Soziologische Theorieperspektiven auf die Interaktionen virtueller Kreaturen. In: Thiedeke, Udo (Hg.): Soziologie des Cyberspace. Medien, Strukturen und Semantiken. Wiesbaden, S. 70¿96.
Williams, Matthew (2007): Avatar watching: participant observation in graphical online environments. In: Qualitative Research, Jg. 7, H. 1, S. 5¿24.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mo | 12-14 | V2-121 | 13.10.2008-02.02.2009
not on: 12/22/08 / 12/29/08 |
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Modul 1 | Wahlpflicht | 3 | |||
Soziologie / Diplom | (Enrollment until SoSe 2005) | 2.2.5 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 3.1 |