220027 Klassiker der Wissenschaftsforschung aus historischer Perspektive (S) (SoSe 2006)

Wer kennt nicht Kuhns "Wissenschaftliche Revolution", Poppers "Logik der Forschung", Flecks Denkstiltheorie oder Foucaults "Ordnung der Dinge" bzw. hat nicht wenigstens davon gehört? Aber welchen zeitgenössischen Debatten entstammten diese bahnbrechenden Theorien der Wissenschaftsentwicklung? Wir können heute nur noch schwerlich nachvollziehen, was die Autoren in ihrer Zeit den Lesern mit ihren Werken mitteilen wollten, wenn wir den historischen Kontext, in dem sie entwickelt wurden, ausser acht lassen. Im Seminar sollen deshalb die Klassiker nicht nur in Hinblick auf ihre inhaltlichen Beiträge zur Wissenschaftstheorie und -soziologie studiert, sondern auch ihre Entstehungskontexte erarbeitet werden. Nimmt man zudem auch in Betracht, dass viele dieser Wissenschaftsstudien an historischen Fallbeispielen entwickelt wurden, dann ergeben sich auf diese Weise auch noch Einblicke in die Geschichtsschreibung der Wissenschaften. Neben den oben genannten Autoren sollen je nach Interesse der Teilnehmer/innen weitere Beispiele studiert werden. So bieten sich etwa Bernal, Zilsel, Merton und Ganguilhem, aber auch Mannheim und Weber an.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Hinweis für Studierende des MA HPSS:
Eine Leistungsbescheinigung kann entweder für eine Hausarbeit, ein Referat (bzw. vergleichbare Leistung) oder eine aktive Teilnahme ausgestellt werden. Die Leistungspunkte (12 LP) werden erst nach Absolvierung aller Einzelleistungen der drei Lehrveranstaltungen des Moduls vergeben.

Literaturangaben

Literatur zur Einführung:
Steve Fuller 2000: Thomas S. Kuhn. A philosophical history for our times. Chicago.
Steve Fuller 2004: Kuhn versus Popper. New York.