300070 Bürgerbildung und Partizipation in Europa (Fachdidaktische Vertiefung) (S) (SoSe 2008)

Bürgerschaft ist ein zentraler Begriff soziologischer, sozial- und politikwissenschaftlicher Diskussionen sowie politischer Debatten. Auch in den Bildungskontexten wird dem Bürgerschaftsbegriff immer mehr Bedeutung zugemessen. Internationale und nationale Bildungsakteure sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, (junge) BürgerInnen unter Bedingungen der Globalisierung, Migration, Stärkung internationaler politischen Gemeinschaften, weiterer Entwicklung der Zivilgesellschaft usw. zur aktiven Bürgerschaft zu erziehen. Da die Bürgerschaft in der modernen Welt nicht mehr als ein an die Grenzen des Nationalstaates gebundenes und als Status/Zugehörigkeit verstandenes Phänomen denkbar ist, wird sie als aktive Bürgerschaft konzipiert und in Bildungskontexten vermittelt. Dabei spielt die Partizipation eine große Rolle. Was aber in unterschiedlichen nationalen, internationalen, globalen Konstellationen, auf der Ebene der sozialwissenschaftlichen Theorien, Bildungskonzepten und letztendlich Bildungspraxis unter (aktiver) Bürgerschaft und Partizipation verstanden wird, sowie wie mit den Herausforderungen der Bürgerbildung und Partizipation im Zeitalter der Globalisierung in der Bildungspraxis umgegangen wird, muss erstmals geklärt werden.
Im Seminar werden zunächst die unterschiedlichen Konzepte der Bürgerschaft theoretisch aufgearbeitet, und auf die zentralen Problemen der Bürgerschaftskonzipierung- und empirischer Erfassung der Bürgerschaft in den Sozialwissenschaften eingegangen. Danach werden die Bürgerschafts- und Partizipationskonzepte in Bildungszusammenhängen (Fokus: Schulbildung) in Europa diskutiert. Internationale Konzepte der partizipativen Bürgerbildung werden exemplarisch analysiert.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Bereitschaft englischsprachige Texte zu lesen und zu referieren, Bereitschaft, an einem Blockseminar teilzunehmen.

Literaturangaben

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