Das Seminar behandelt das Verhältnis von zwei Themenbereichen und zwei wissenschaftlichen Disziplinen (auch von zwei Studienfächern): Literaturwissenschaft und Biologie. Beide Bereiche haben es in unterschiedlicher Weise mit dem ‚Lebendigen‘, jedoch mit völlig unterschiedlichen Objektbereichen zu tun: der messbaren, zu erforschenden Natur einerseits, den Fiktionen des menschlichen Geistes andererseits. Wir beschäftigen uns zunächst grundsätzlich und in theoretischer Absicht mit dem Verhältnis von Geistes- und Naturwissenschaften, ausgehend von einem berühmten Text des amerikanischen Schriftstellers und Gelehrten C.P. Snow über die in modernen Gesellschaften angeblich vorherrschenden und sich trennenden „zwei Kulturen“, nämlich die naturwissenschaftliche Orientierung einerseits, die Beschäftigung mit Kunst und Literatur andererseits. In einem zweiten Teil lernen wir etwas über die Geschichte dieses Verhältnisses: Um 1800 war die Trennung zwischen Poesie und Naturforschung noch nicht vollzogen, zahlreiche Dichter, Schriftsteller und Weltreisende beschäftigten sich mit Pflanzenkunde und Zoologie, wie sich an Texten von Jean-Jacques Rousseau, Johann Wolfgang Goethe, Alexander von Humboldt und Adelbert von Chamisso zeigen lässt. Wir führen das Thema fort bis das 20. und 21. Jahrhunderts: mit Gedichten von Gottfried Benn („Morgue“, „Ithaka“), Durs Grünbein („Vom Schnee“) und Jan Wagner („Regentonnenvariationen“). In einem dritten Teil fragen wir danach, was die (Evolutions-)Biologie uns heute über die Kunst und die Literatur lehren kann: Beantwortet sie die Frage, warum Kunst existiert, woher unsere ästhetischen Einstellungen stammen, warum wir lesen und uns imaginäre Welten ansprechen? Im Verlauf des Seminars werden voraussichtlich einige gemeinsame Veranstaltungen und Treffen mit Studierenden und Lehrenden der Fakultät für Biologie durchgeführt.
Eine elektronische Textsammlung wird bereitgestellt; im Seminar werden alle Texte von allen gelesen. Zu den drei Teilen des Seminars werden jeweils Arbeitsgruppen aus allen Studierenden gebildet; kontinuierliche 'aktive' Mitarbeit ist deshalb erforderlich. Eine benotete Einzelleistung wird für eine selbständige wissenschaftliche Hausarbeit vergeben.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 14-16 | X-E1-201 | 19.10.2015-12.02.2016
nicht am: 28.12.15 / 04.01.16 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-PLit3 Autoren, Werke, Diskurse | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 | ||||
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