In der Veranstaltung sollen Themen der Medizinsoziologie als spezieller Soziologie vorgestellt werden, die zugleich wichtige allgemeinsoziologische Ansätze bzw. Themen repräsentieren, so dass eine Einführung in die Medizinsoziologie mit einer in die allgemeine Soziologie gekoppelt wird. Diese Doppelstruktur soll in den Seminarsitzungen inhaltlich präsent werden. Die hier mit Kurztiteln genannte Basisliteratur soll von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Referat zunächst mit einem kurzen Thesenpapier vorgestellt und diskutierbar gemacht, die Referate dann nach der Seminardiskussion ausgearbeitet werden.
Die Themen im einzelnen (Ergänzungen etc. sind nach Absprache möglich; die Basisliteratur steht im Semesterapparat):
3.4. a) Einführung
b) Das Arzt-Patient-Verhältnis als Rollengefüge I (Strukturfunktionalismus)
Lit.: T. Parsons: Struktur und Funktion der modernen Medizin, in: König, R./Tönnesmann, M. (Hg.): Probleme der Medizinsoziologie, S. 10-57
10.4. Das Arzt-Patient-Verhältnis als Rollengefüge II; Krankheit als abweichendes Verhalten (Strukturfunktionalismus)
Lit.: wie 3.4.
24.4. Die Begegnung zwischen Experte und Laie (Phänomenologie)
Lit.: J. Begenau/ C. Schubert/ W. Vogd: Medizinsoziologie der ärztlichen Praxis, S. 63-78
8.5. Das Krankenhaus als ?totale Institution? (Symbolischer Interaktionismus I)
Lit.: E. Goffman, Asyle, bes. S.15-23, 49-54,70-77, 94; Rosenhan, in: P. Watzlawick, Erfundene Wirklichkeit
15.5. Das Krankenhaus als ?negotiated order? (Symbolischer Interaktionismus II)
Lit.: A. Strauss et al.: The hospital and its negotiated order, in: E. Freidson (Hg.): The hospital in modern society
22.5. Disziplinierung, Biomacht, Selbsttechniken: Einführung in Foucaults Denken
(Vorlesung Stollberg)
29.5. Das Krankenhaus als Ursprungsort des ?ärztlichen Blicks? (Foucault II)
Lit.: M. Foucault, Geburt der Klinik, Vorrede, evtl. Kap. 7
12.6. Medizinsoziologie der sozialen Ungleichheit I (Sozialstrukturanalyse): Schichten, Klassen, Milieus
(Vorlesung Stollberg)
19.6. Medizinsoziologie der sozialen Ungleichheit II: Schicht- etc. mäßige Verteilung von Krankheit in der Gesellschaft
Lit.: Siegrist/ Möller-Leimkühler 1998: Gesellschaftliche Einflüsse, in: F.W. Schwartz u.a. (Hg.) Das Public Health Buch; A.Mielck (Hg.), Krankheit und soz. Ungleichheit, S. 93-124 (allgemein), 267-298 (Milieu), 375-392 (allg. methodisch), 425-252 (über britische Studien); S. Nettleton, Sociology of health and illness, S. 160-193; Sperlich & Mielch 2003: Sozialepidemiolog. Erklärungsansätze, in: Zeitschrift f. Gesundheitswiss. 11: 165 ? 179
26.6. Medizinsoziologie der sozialen Ungleichheit III: feministische Soziologie/ die Geschlechterdifferenz, thematisiert an der Menopause
Lit.: Ballard/ Kuh/ Wadsworth 2001, The role of menopause, in: Sociology of health and illness 23; Kolip 2000, Weiblichkeit ist keine Krankheit; M. Lock 1993: The politics of mid-life, in: Lindenbaum & Lock (eds.): The Politics of Mid-Life and Menopause; Massé/ Légaré 2001: The limitations of a negotiation model, in: Sociology of Health & Illness 23; E. Martin, Frau im Körper, bes. S. 45-76, 117-140; Murtagh & Hepworth 2003: Feminist ethics and menopause, in: Social Science & Medicine 56
3.7.. Das Gesundheitswesen als lokales kulturelles System (Medizinische Anthropologie)
Lit.: A. Kleinman, Patients and Healers, bes. S. 49-70
10.7. Die Medizin als autonomes soziales System (Systemtheorie)
Lit.: N. Luhmann, Der medizinische Code, in: ders.: Soziologische Aufklärung Bd. 5
Allgemeine Literaturempfehlungen
Gunnar Stollberg 2001: Medizinsoziologie; Jost Bauch 2000: Medizinsoziologie; Jutta Begenau/ Cornelius Schubert/ Werner Vogd 2005: Medizinsoziologie der ärztlichen Praxis; Jonathan Gabe/ Mike Bury/ Mary Ann Elston 2004: Key Concepts in Medical Sociology.
Zur Arbeitsform
Die Dauer der Referate wird von der Anzahl der in der jeweiligen Sitzung behandelten Themen und Texte abhängen und sollte jeweils zuvor verabredet werden. Ab dem 8.5. sollten für diesen Zweck Thesenpapiere im Umfang von 1-2 Seiten erstellt werden. Für den Scheinerwerb müssen diese Referate verschriftlicht werden; dazu muß zuvor die jeweilige Konkretisierung, Zuspitzung, Ausweitung o.ä. der Thematik mit dem Dozenten abgesprochen werden.
Sofern ein Großteil der verabredeten Veranstaltungsthemen mit Referaten belegt ist, können auch Hausarbeiten geschrieben werden. Die verschriftlichten Referate bzw. Hausarbeiten sollten spätestens im September 2006 abgegeben werden.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Individueller Ergänzungsber; Hauptmodul 1 | Wahlpflicht | 1. 2. | scheinfähig HS | ||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | G.S.3 | Wahlpflicht | GS | |||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I | B3 | Wahlpflicht | HS | ||||
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II | B3 | Wahlpflicht | HS | ||||
Soziologie | Nebenfach | 1.3 | Wahlpflicht | GS | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 1.3 | Wahlpflicht | GS |