Der Neue Deutsche Film markiert einen ästhetischen wie thematischen Umbruch im westdeutschen Kino der 1960er bis frühen 1980er Jahre. In bewusster Abgrenzung vom traditionsverhafteten Nachkriegskino und dem kommerziell orientierten Unterhaltungsfilm suchten Filmemacherinnen und Filmemacher wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta nach neuen Formen filmischer Artikulation, um auf die politischen, sozialen und psychischen Herausforderungen ihrer Gegenwart zu reagieren. In Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, mit autoritären Strukturen, gesellschaftlicher Verdrängung und normativen Geschlechter- und Sexualitätsbildern entwickelten sie eine oft experimentelle Filmsprache, die den Film dezidiert als Medium gesellschaftlicher Kritik und historischer Selbstreflexion verstand.
Das Seminar widmet sich zentralen Werken dieser Bewegung, die sowohl als autonome ästhetische Produktionen als auch als vielschichtige Beiträge zur politischen Kultur der Bundesrepublik analysiert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf Literaturverfilmungen, die das Verhältnis von Text und Bild sowie Fragen medialer Übersetzung und Transformation aufwerfen. Thematische Schwerpunkte bilden zudem Darstellungen gesellschaftlicher Tabus, etwa im Hinblick auf Sexualität, Gewalt, Familie und Migration. Flankierend wird ein grundlegendes filmanalytisches Instrumentarium erarbeitet und in der gemeinsamen Diskussion angewendet.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 12-14 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.