000031 Theologie und Literatur. Frauen im Judentum -Schriftstellerinnen in Israel (S) (WiSe 2006/2007)

Wer ans Judentum denkt, sieht vielleicht erst einmal Männer vor sich: Rabbiner oder Gelehrte des Talmud, der Kabbala oder der jüdischen Philosophie. Wie aber sieht die Rolle, wie das religiöse Leben von Frauen im Judentum aus? Wo und wie finden Denken und Theologie jüdischer Frauen ihren Ausdruck?
Das Seminar wird zum einen grundlegende Kenntnisse über Frauen im Judentum, ihr religiöses Leben und ihre Theologie, vermitteln. Zum anderen wird es einführen in die Literatur jüdischer und also auch israelischer Schriftstellerinnen.
Als Grundlagen werden theologische und literarische Texte jüdischer Frauen selbst dienen. Denn es gibt sie natürlich, jüdische Schriftstellerinnen und Theologinnen genauso wie Rabbinerinnen. Die weltweit erste war Regina Jonas, eine Deutsche, die bereits 1935 in Berlin zur Rabbinerin wurde.
Zwei Romane sollen insbesondere Gegenstand des Seminars sein, für das erste Blockwochenende Das Kupferbett von Shifra Horn, für das zweite Dein schöner Mund von Nancy Richler.

Das Seminar wird begleitet von Margarete-Bettina Fraenkel, Mitglied der jüdischen Gemeinde zu Berlin, der es ein Anliegen ist, ein modernes liberales Judentum darzustellen, in dem Frauen heute ihren gleichberechtigten Platz in den Synagogen, Schulen und Gemeinden einfordern und sich um eigene Kultur, Sprache und Ausübung von Ritualen im Rahmen der jüdischen Lehre bemühen.

Voraussetzung:
Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar besteht darin, beide Romane zuvor zu lesen.

Literaturangaben

Shifra Horn, Das Kupferbett, aus dem Hebräischen von Vera Loos und Naomi Bleimling, München, 2000.
Nancy Richler, Dein schöner Mund, aus dem Englischen von Anne Rademacher, Berlin, 2004