Moderne wissenschaftlichen Literaturdatenbanken bieten eine gute Grundlage für vielfältige Methoden der Publikationsstatistik und Zitationsanalyse. Solche bibliometrische Verfahren werden als Instrument der Wissenschaftsforschung eingesetzt, z.B. zur Untersuchung der Frage nach der Obsoleszenz wissenschaftlichen Wissens oder zur Beobachtung des Entstehens neuer wissenschaftlicher Spezialgebiete. Bibliometrie wird aber auch für die Bewertung von Forschungsleistungen genutzt – nicht nur zur Produktion mehr oder weniger fragwürdiger Ranglisten, sondern auch direkt zur Steuerung von Ressourcen. Neben den Konzernen Thomson Reuters und Reed Elsevier als Herstellern von Zitationsdatenbanken haben eine ganze Reihe kommerzieller, halbkommerzieller und akademischer Akteure Bibliometrie inzwischen als lukratives Geschäftsfeld entdeckt. Das Entstehen einer Szene von "Rating-Agenturen" für die Wissenschaft wirft grundsätzliche Fragen auch in Bezug auf das Verhältnis von Selbst- und Fremdsteuerung des Systems auf. Über die langfristigen Rückwirkungen bibliometriegesteuerter Mittelallokationen auf das Wissenschaftssystem gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse.
Die Teilnehmer des Seminars werden die Grundlagen der Bibliometrie und wesentliche Anwendungen kennenlernen.
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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31-HEPS-HM2 Hauptmodul 2: Ökonomie der Wissenschaften | Ökonomie der Wissenschaften I | Studienleistung
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Studieninformation |
Ökonomie der Wissenschaften II | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.