Ökonomischer und sozialer Wandel zeigt sich u.a. in Abweichungen vom Modell des dauerhaften Vollzeiterwerbs (atypische Beschäftigung). Menschen werden zu "Lebensunternehmern" (Bröckling), die sich eher auf die Eigenverantwortung statt Fremdverantwortung bei der Gestaltung ihrer Lebensläufe verlassen. Die Selbstverständlichkeit abhängiger Beschäftigung geht zurück, der Lebenslauf wird zunehmend zum Gegenstand eigener Planung und Entscheidung. Individualisierung verstärkt die Emergenz des "biographischen Handelns". Individuelle Motive sind zu einer legitimen Handlungsbegründung geworden. Dabei werden die Gestaltungsprozesse der Lebensläufe in den modernen Gesellschaften um die Partizipation am Arbeitsprozess herum organisiert (Kohli).
Aus diesen Veränderungsprozessen ergibt sich eine neue Arbeitsform – der "Arbeitskraftunternehmer" (Voß). In diesem Modell ist Lebensführung als Arbeitsleben vorausgesetzt. Dabei wird Arbeit stärker als aktiv angeeignet und "selbst" formiert (Subjektivierung der Arbeit). Wird es trotzdem möglich sein, die Grundlagen des neuen Arbeitsmodells zu institutionalisieren?
Das Ziel des Seminars besteht darin, diese Tendenzen zu analysieren und mit empirischen Beispielen von Berufsverläufen zu belegen. Den Teilnehmern wird angeboten, in Gruppen verschiedene Ansätze zur Lebenslaufforschung zu vergleichen, sich einen Überblick über neue Arbeitsformen zu verschaffen und Prototypen eines "Arbeitskraftunternehmers" zu identifizieren.
Kohli, Martin: Der institutionalisierte Lebenslauf: ein Blick zurück und nach vorn. In: Allmendinger; Jutta (Hrsg.): Entstaatlichung und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig 2002. Opladen, 2003.
Eichmann, Hubert; Kaupa, Isabella; Steiner, Karin (Hg.): Game Over? Neue Selbständigkeit und New Economy nach dem Hype. Wien, 2002.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M24 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik I | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 oder Vorlesung mit Übungsanteil | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M33 Fachmodul Arbeit, Wirtschaft, Sozialpolitik II (erweitert) | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 2; Hauptmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Sozialwissenschaften GymGe als zweites Unterrichtsfach / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Fachmodul (FM) Arb | 4 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |
Von den TeilnehmerInnen wird neben der kontinuierlichen Teilnahme an dem Seminar erwartet, dass sie sich durch die Bearbeitung von Aufgaben auf die Sitzungen vorbereiten. Die Bereitschaft, in kleinen Gruppen Themen aufzuarbeiten und im Seminar zu präsentieren, wird vorausgesetzt (aktive Teilnahme bzw. Studienleistungen). Eine benotete Einzelleistung kann in Form einer schriftlichen Hausarbeit erbracht werden.