381021 Kinderfilme auf dem Prüfstand (S) (WiSe 2007/2008)

Die Kinderfilme haben heute weitgehend den sogenannte "Familienfilmen" Platz gemacht. Die Harry-Potter-Serie steht für dieses Genre, und, wenn man sich die Besucherzahlen anschaut, ist diese Strategie erfolgreich. Allerdings fehlen dann Filme, die speziell für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen gemacht sind und deren Autoren sich darum bemühen, sich in die Psyche und Lebenssituationen von Kindern hineinzudenken. Selten dürfen Kinder an der Entstehung von Filmen für sie und ihre Altersgruppe mitwirken.
So führen die Kinderfilme oft ein Underground-Dasein abseits der großen Kinovorstellungen - wenn man von wenigen Ausnahmen wie "Happy Feet" und "Ice Age" absieht. Deshalb trifft sich ein Kreis von Kinderfilminteressierten einmal im Jahr und setzt sich mit neueren, oft aus dem Ausland kommenden Kinderfilmen auseinander, um dann Empfehlungen für Ankauf, Synchronisation und Verwendung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit abzugeben.
Es werden verschiedene Methoden der Kinderfilmanalyse vorgestellt und erprobt (Erlebnisanalyse, filmphilologische Analyse, ästhetische Analyse). Dann geht es um Anwendungs- und Praxismöglichkeiten in verschiedenen Tätigkeitsfeldern, wo mit Kinderfilmen gearbeitet wird.
Auch bereiten wir eine Veranstaltung des Kinderkinos Scheersberg gemeinsam vor.

Literaturangaben

James Monaco: Film verstehen, Reinbek 1997
Klaus-Ove Kahrmann / Niels Reise: Unmögliche Geschichten. Wege zum selbstbestimmenden Arbeiten mit dem Medium Film; Berlin 1999;
Rudolf Arnheim: Film als Kunst; München 1974 (Erstausgabe 1932);