220085 Countercultures in America, 1960s to 1970s (S) (WiSe 2007/2008)

Dieses Seminar ist für Studierende im fachwissenschaftlichen Masterstudium der Geschichtswissenschaft und der Linguistik und Literaturwissenschaft reserviert und ist in der Geschichte den Modulen Masterseminar Moderne oder Transnationales Masterseminar zugeordnet. Das Seminar widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Politik, sozialen Bewegungen und deren Kulturen und künstlerischen Ausdrucksformen in den bewegten 1960er und 1970er Jahren in den USA und den angrenzenden Nachbarländern. Inwieweit und in welchen Formen konnten literarische Texte, Film, Musik, Protestsong und kollektive Aktionsformen der verschiedensten Art selber performativer Teil von Politik werden? Welche massenmedialen Bedingungen gab es dafür und wie wirkte sich die Eigenlogik umgekehrt auf die Performanz der Protest- und Gegenkulturen aus? Wichtig für das Seminar ist ferner die Frage nach den ethnischen und sozialen Wurzeln der untersuchten Protest- und Aktionsformen, nach den Musik- und Liedtraditionen, die zuweilen weit ins 19. und sogar das 18. Jahrhundert zurückgehen. In Bob Dylans "Subterranean Homesick Blues" kann man zwar den ersten Rap der amerikanischen Musikgeschichte sehen; er zitiert aber auch die fahrenden Bänkelsänger des vorausgangenen Jahrhunderts. Das Seminar wird versuchen, die amerikanische, mexikanische und karibische Protestkultur in möglichst vielen Verästelungen in den Blick zu nehmen: "You don't need to be a weather man to know which way the wind blows."

Literaturangaben

John Bassett McCleary, Hippie Dictionary: A Cultural Encyclopedia of the 1960s and 1970s, New York 2004; Charles Kaiser, 1968 in America: Music, Politics, Chaos, Countercultures, and the Shaping of a Generation, New York 1988; David Obst, Too Good to Be Forgotten: Changing America in the '60s and '70s, New York 1998.