Literale ebenso wie filmische Texturen stehen immer wieder vor dem Problem, Prozesse von Massendynamik darstellen zu müssen: proliferierende Dynamiken von Revolutionen und Kriegen (z.B. in den Dramen Schillers), Demonstrationen und Bewegungen jeglicher Art, aber auch naturale Dynamiken wie Fluten oder Lawinen. Ist das Medium Film dabei vergleichsweise einfach in der Lage, die Gleichzeitigkeit von Geschehensabläufen sichtbar zu machen, so hat es das auf narratives Nacheinander angewiesene Medium Literatur sehr viel schwerer. Dennoch haben sich Literaten immer wieder hartnäckig an der Darstellung von massendynamischen Prozessen abgearbeitet. Ausgehend von drei ganz unterschiedlichen theoretischen Positionen zur Massendynamik (Gustave Le Bon, Siegmund Freud, Jürgen Link) sollen exemplarische literarische Texte von Friedrich Schiller, Wilhelm Raabe und Elias Canetti ebenso analysiert werden wie Spielfilme (etwa »Gossip«; dt.: Gerüchte).
Pflichtlektüre vor Semesterbeginn:
a) Primärliteratur: Friedrich Schiller: Die Glocke; ders.: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua; Wilhelm Raabe: Höxter und Corvey;
b) Theoretische Texte: Gustave Le Bon: Psychologie der Massen; Siegmund Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse; Jürgen Link: "Massendynamik und As-Sociation". In: kultuRRevolution: zeitschrift für angewandte diskurstheorie, Nr. 38/39 (März 1999). Essen: Klartext, S. 3-12.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Germanistik / Master | (Einschreibung bis SoSe 2008) | MaGer-PB2b | |||||
Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 5; Modul 1 | Wahlpflicht | 3 |