300175 This is the End? Fallstudien zu Prozessen des Aufhörens (Teil 2/2) (LEH) (WiSe 2025/2026)

Inhalt, Kommentar

Bitte beachten Sie: Es handelt sich bei diesem Lehrforschungsseminar um eine Fortsetzung aus dem Sommersemester 2025. Ein Einstieg zum Wintersemester 2025/26 ist nicht mehr möglich.

In der Lehrforschung This is the End? werden Sie, der Name ist Programm, selbst eine soziologische Untersuchung durchführen. Sie werden eine Studie zu einem empirischen Fall von „Aufhören“ schreiben, auf den Sie Ihr Erkenntnisinteresse richten möchten. Dabei werden wir Sie eng begleiten.
Die gemeinsame Lehrforschung ist auf zwei Semester angelegt. – Im Sommersemester 2025 haben Sie zunächst ein umsetzbares Forschungsdesign entwickelt und sich das erforderliche Untersuchungsmaterial (wir formulieren das mal bewusst breit) beschafft, um die jeweils aufgeworfenen Problemstellungen anzugehen. Dafür haben wir bereits vorliegende Studien zu Prozessen des Aufhörens beschafft, um methodologische und theoretische Inspirationen für das eigene soziologische Arbeiten zu gewinnen. Ebenso haben wir uns damit befasst, was es forschungspraktisch und methodologisch heißt, ein soziologisches Argument im Rahmen einer Fallstudie zu formulieren und überzeugend zu begründen. Es handelt sich dabei um eine problemorientierte und empiriegeladene Theoriearbeit, wenn Sie so wollen. – Im Wintersemester 2025/26 arbeiten Sie Ihr soziologisches Argument zu der von Ihnen verfolgten Problemstellung aus und schreiben eine Studie, die sich am Modell des wissenschaftlichen Fachartikels orientiert. – Didaktisch ist die Lehrforschung wie gehabt sowohl als intensiver Arbeits- und Beratungskontext für eigene Forschungsarbeiten angelegt als auch als Lektüreseminar und Schreibwerkstatt.

„Prozesse des Aufhörens“ sind auf den ersten Blick sicherlich ein merkwürdiger Untersuchungsgegenstand. Und auf den zweiten Blick womöglich auch. Was ist also gemeint? – Nun, das Augenmerk soll darauf liegen, dass Menschen mit- oder auch gegeneinander damit befasst sind, mit einer Sache aufzuhören. Es handelt sich dabei nicht im engen Sinne um physische Objekte. Das wäre zu kurz gedacht. Es geht hier um „soziale Dinge“ (Charles Lemert), die durch das Zutun mal vieler, mal nur weniger Beteiligter ihre Bedeutung erlangen. (In der Soziologie sprechen wir je nach theoretischer Präferenz auch von „sozialen Tatsachen“, „sozialen Objektivationen“ oder „sozialen Praktiken“ u. ä.). Sich im Bäckereifachgeschäft in die Schlange stellen – das eigene Auto nah an der eigenen Wohnung abstellen – sich grüßen – Autoteile in einer bestimmten Reihenfolge montieren – sich aus Schützengräben heraus beschießen – wöchentlich ein Meeting im Kalender stehen zu haben, das nie zu irgendeinem Ergebnis führt – eine Paarbeziehung führen – und und und. Sie können an unzählige soziale Dinge denken, die Menschen mit- und gegeneinander herstellen. Sie können aber eben auch an vielfältige soziale Dinge denken, die Menschen mit- und gegeneinander beenden.
Aufhören ist in dieser Perspektive etwas, das mehrere Beteiligte zusammen gestalten, wobei Handlungs- und Organisationskapazitäten sachlich, sozial und insbesondere auch zeitlich variieren – und mitunter sehr unterschiedlich und ungleich verteilt sind. Es geht dann womöglich darum, überhaupt aufhören zu können. Oftmals stellen sich aber auch Fragen des Müssens, Wollens oder Dürfens. Wie sich Mitwirkende, Einbezogene und Dritte koordinieren und synchronisieren, ist dabei nicht selten ebenso fraglich wie das Maß an Interpretations- und Identitätsarbeit, das von ihnen womöglich zu leisten ist.
Hier setzt die Lehrforschung an. Dafür werden wir primär nach dem Wie des Aufhörens fragen – und Warum-Fragen sowie Was-ist-Fragen vorläufig zurückstellen. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass das „Was?“ und „Warum?“ in Prozessen des „Wie aufhören?“ selbst äußerst klärungsbedürftig ist. Die Beteiligten sind sich darüber selbst nicht immer im Klaren. Anders formuliert: Warum- und Was-Fragen interessieren uns in erster Linie dann, wenn sie im Untersuchungsfeld selbst zur Sprache kommen. Sie fungieren dagegen nicht als Leitgedanken unserer eigenen Studien.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Für die Teilnahme müssen Sie bereits den ersten Teil der Lehrforschung im Sommersemester 2025 besucht haben.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 14:00-18:00   13.10.2025-06.02.2026

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
30-M-Soz-M2_LF2 Lehrforschung in Soziologischer Theorie Alternativ zu Seminar 3 und Seminar 4 oder Studiengruppe: großes Seminar 2 Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 7
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2025_300175@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_472114429@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
7 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 13. Juni 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 13. Juni 2025 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 13. Juni 2025 
Art(en) / SWS
Lehrforschung (LEH) / 4
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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ID
472114429