Entgegen der in der europäischen Aufklärung begründeten Erwartung einer zunehmend säkularisierten Welt spielt der Gottesbezug in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle im Leben vieler Menschen. Islam, Christentum und alte und neue Religionen der unterschiedlichsten Herkunft befinden sich in vielen Teilen der Welt im Wachstum. Religiöse Bewegungen sind auch bei uns ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen und politischen Realität. Religiöse Überzeugungen erscheinen dabei häufig als der Ursprung von Intoleranz, Ausgrenzung und gewalttätigem Fanatismus.
In der Folge Emile Durkheims war sich die Sozialwissenschaft lange recht einig, dass Religionen in erster Linie in ihrer funktionalen Dimension und als gesellschaftliche Konstrukte zu beschreiben sind. In dieser Sicht sind Götter kaum mehr als sekundäre Symbole, die sich Gesellschaften schaffen, um Probleme zu deuten, Machtverhältnisse zu rechtfertigen und gegen die AnhängerInnen anderer Götter zu Felde zu ziehen. In jüngerer Zeit kommt jedoch aus verschiedenen Bereichen der Sozial- und Kulturanthropologie die Bestrebung, auch den religiösen Erfahrungen gerecht zu werden, die im Leben vieler Menschen eine Rolle spielen. In dieser Veranstaltung setzen wir uns mit verschiedenen Arten der sozialanthropologischen Beschreibung von Religion auseinander. Dabei widmen wir uns besonders jenen Ansätzen, die sich auf die Unterschiede beziehen, die Religiosität in der Erfahrung von Welt und Gesellschaft bewirkt.
Dieses Seminar ist eine Präsenzveranstaltung, die davon lebt, dass wir uns im Gespräch mit den Texten und Themen beschäftigen. Neben der sehr stark bevorzugten Teilnahme vor Ort besteht für diejenigen, die nicht in den Seminarraum kommen können, die Möglichkeit, sich mit eingeschalteter Kamera online an den Sitzungen zu beteiligen. Voraussetzung für den Erwerb von Studien- und Prüfungsleistungen ist die regelmäßige und aktive Mitarbeit während der Sitzungen.
Die Mehrzahl der Texte, die wir in dieser Veranstaltung lesen und besprechen werden, sind in englischer Sprache verfasst. Die Bereitschaft, sich mit Kurslektüre in englischer Sprache auseinanderzusetzen, ist Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Veranstaltung.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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30-M25 Fachmodul Transnationalisierung, Migration und Entwicklung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
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