Zoe Oftring1,2,3,4
1 Universitätsklinikum OWL, Evangelisches Klinikum Bethel, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Bielefeld, DE
2 Medizinische Fakultät OWL der Universität Bielefeld, Arbeitsgruppe 4 Digitale Medizin, Bielefeld, DE
3 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Marburg, DE
4 Philipps Universität Marburg & Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Institut für Digitale Medizin, Marburg, DE
Auch in der Pädiatrie haben durch Covid-19 postinfektiöse Fatigueerkrankungen wie das Post-COVID-Syndrom (PCS) und ME/CFS stark zugenommen. Die Symptome betreffen viele Organsysteme, und fluktuierende Verläufe sind gerade bei Post-Exertioneller Malaise häufig. Patient*innen und Familien bedürfen einer interdisziplinären, komplexen, longitudinalen Versorgung. Dem gegenüber steht ein drastisches Versorgungsdefizit hierzulande. Um diese Lücke am Standort Bielefeld zu schließen, wurde eine PCS-Spezialambulanzen an der Universitätskinderklinik in Bielefeld (BI) etabliert und ein App-basiertes Telemonitoring zur strukturierten Datenmessung und longitudinalen Verlaufskontrolle mit Ärzt*in-Patient*in-Kommunikation implementiert.
Zwischen 10/2022 und 07/2023 wurden in BI 20 PCS-Patient*innen ergänzend zur Regelversorgung über 12 Wochen mittels Telemonitoring begleitet. Dieses besteht aus einer App (zertifiziertes Medizinprodukt MDD I), zwei Sensoren (Smartwatch, Spirometer) sowie einer ärztlichen Telemedizinplattform. Patienten erheben mit den Sensoren täglich Messdaten, die an die Behanlder*innen übermittelt werden. Zudem beinhaltet die App PROMs/Fragebögen, Chat und Videosprechstunde mit Ärzt*innen. Der Implementierungsprozess wurde wissenschaftlich durch die Studie coverCHILD Telemonitoring* begleitet. Diese fand bizentrisch mit dem Chronische Fatigue Centrum für junge Menschen der TU München statt, das das Monitoring parallel implementierte. Mittels Mixed-Methods-Evaluation wurden primär Machbarkeit, Adhärenz und Akzeptanz des Telemonitorings untersucht.
Alle 30 Patient*innen (BI=20; MU=10; Alter 12-17 J.; w=17) haben die Studie abgeschlossen. Erste Ergebnisse der laufenden Auswertung zeigen: Telemonitoring lässt sich erfolgreich als Ergänzung der Regelversorgung implementieren und weist eine hohe Adhärenz und Compliance auf. 27/28+ Patient*innen sowie 28/28+ Eltern sind mit dem Telemonitoring sehr zufrieden/zufrieden. 26/28 Patient*innen+ bewerten das Telemonitoring als voll/eher benutzerfreundlich. Ärztlicherseits ermöglichte es eine verbesserte Symptomobjektivierung sowie zeitnahe Therapieanpassungen. Hürden lagen in der Datenübertragung der Smartwatch.
Zusammenfassend besteht ein massives Versorgungsdefizit für pädiatrisches PCS und ME/CFS. Ein Telemonitoring aus Symptomtracking, kontinuierlicher Datenerhebung sowie Kommunikation mit Behandler*innen hat sich als sinnvolle Ergänzung der Behandlung mit hoher Adhärenz, Akzeptanz und subjektivem Nutzen erwiesen. Ein solches Monitoring bedarf jedoch hoher personeller, technischer und finanzieller Ressourcen.
+je n=2 fehlend
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Vortragsreihe Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät OWL findet im Semester (außer in den Schulferien) mittwochs um 17:00 Uhr (~1Std.), derzeit via Zoom-Videokonferenz, statt.
Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Vernetzung der Forschenden und Forschungsinteressierten im Bereich der medizinischen und medizinrelevanten Forschung.
Forschende der Medizinischen Fakultät OWL, der drei Krankenhausträger, die gemeinsam das Universitätsklinikum OWL bilden (Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld, Klinikum Lippe) sowie forschungsinteressierte niedergelassene Ärzt*innen in OWL präsentieren Ihre aktuellen Forschungsprojekte und tauschen sich zu Ihrer Forschung und neuen Projektideen aus. Kolleg*innen anderer Fakultäten und nationaler und internationaler Institute sind als Redner*innen und/oder Diskutant*innen ebenfalls willkommen.
Auskünfte zur Vortragsreihe erteilt das Referat für Forschung und Karriereentwicklung der Medizinischen Fakultät OWL.
Lehrende/Verantwortliche:
Prof. Dr. med. Björn Spittau (Prodekan für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL)
Referat für Forschung und Karriereentwicklung, Med Fak OWL
Termine:
14-tägig mittwochs von 17 bis ca. 18 Uhr via Zoom Videokonferenz im Zeitraum vom 18.10.2023 bis 24.01.23
Ausrichtende Einrichtung: Medizinische Fakultät OWL
Veranstaltung ist geöffnet für Studierende aller Fakultäten
Keine Anmeldung erforderlich
Keine Klausuren, keine Modulzuordnung, keine Leistungen oder Anforderungen
Promovierenden der Medizinischen Fakultät OWL wird 1 UE für das Promotionscurriculum verbucht. Voraussetzung dazu ist die Anmeldung zum Vortrag über diese Veranstaltung. Dazu bitten wir Sie, sich eigenständig im eKVV als Teilnehmer*in zu registrieren (mit Klick auf das Diskettensymbol in der Spalte „Mein eKVV“ in Ihren Stundenplan aufnehmen).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Dr. med. / Promotion | Vortragsreihe | Wahl | GS und HS | ||||
Dr. rer. nat. und Dr. rer. medic. / Promotion | Kolloquien | Wahl | GS und HS |
Zoom-Zugangsdaten:
https://uni-bielefeld.zoom-x.de/j/62727157428?pwd=Q2lzNkEvdDVpUmJjbGE4MUgvVENPUT09
(Meeting-ID: 672 2715 7428, Passwort: 369448)