Unter Rückgriff auf Datenerhebungen des „Global Entrepreneurship Monitor“ (GEM) fasste eine online-Kurzmeldung der tagesschau Anfang August 2023 zusammen: „Die Gründungsquote von Personen mit Migrationshintergrund bleibt weiterhin beeindruckend hoch – deutlich höher als die der einheimischen Bevölkerung“ (Cruz 2023). Migrantische Unternehmer:innen rückten in den 1980er-Jahren vermehrt in den Fokus der deutschen v.a. sozialwissenschaftlichen Forschung. Insbesondere in der deutschen Unternehmensgeschichte gehören Migrant:innen demgegenüber zu den vernachlässigten Akteuren: Trotz erster Annäherungsversuche zwischen Migrationsgeschichte und Unternehmensgeschichte sowie erster Fallstudien, die insbesondere den Wandel westdeutscher Arbeitswelten seit den 1960er-Jahren fokussieren, stellt die Geschichte migrantischer Arbeiter:innen als auch Unternehmer:innen weitgehend ein Forschungsdesiderat dar.
Das Masterseminar ist als Forschungswerkstatt konzipiert: Ausgehend von einer Diskussion verschiedener theoretischer Ansätze zu (post)migrantischen Ökonomien steht der kritische Umgang mit (den) Quellen(problemen der Migrationsgeschichte) im Vordergrund. Die Veranstaltungen 220404 „Migration und Mobilität im 19. und 20. Jahrhundert“ und 220141 „(Post)migrantische Ökonomien in der deutschen Nachkriegszeit“ werden eng aufeinander bezogen konzipiert/durchgeführt und müssen beide belegt werden. Die Teilnahme and der veranstaltungsübergreifenden Exkursion (am 29. November 2023, ca. 10–18 Uhr) ist verpflichtend.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Vorausgesetzt werden die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur sowie zur Teilnahme an Diskussionen.
Berghoff, Hartmut und Andreas Fahrmeir, Unternehmer und Migration. Einleitung, in: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte/Journal of Business History 58/2 (2013), S. 141–148.
Cruz, Julia, Immer mehr Gründer mit Migrationsgeschichte, in: tagesschau, 1. August 2023, URL: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/migranten-gruendungen-100.html#:~:text=Dreimal%20mehr%20Gr%C3%BCndungen%20bei%20Migranten&text=Die%20sogenannte%20Gr%C3%BCndungsquote%20bei%20Migranten,(8%2C3%20Prozent). [letzter Zugriff am 8. September 2023].
Waldinger, Roger, Howard Aldrich und Robin Ward (Hg.), Ethnic Entrepreneurs. Immigrant Business in Industrial Societies (Sage Series on Race and Ethnic Relations, Bd. 1), Newbury Park/London/Neu Delhi 1990.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-4.3 Mastermodul Geschichtswissenschaft: Moderne
4.3.6 |
Masterseminar Moderne | benotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
22-M-4.3 Mastermodul Moderne
4.3.6 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-M-4.4.15 Profilmodul "Gesellschaft - Wissen - Umwelt"
4.3.6 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-M-4.5.15 Forschungsmodul "Gesellschaft - Wissen - Umwelt"
4.3.6 |
Masterseminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Studienleistung besteht aus der Vorbereitung eines Hausarbeits- oder Masterarbeitskonzepts und dessen Vorstellung in Form einer Posterpräsentation in der letzten Seminarsitzung.
In den Modulen 22-M-4.3 Mastermodul Moderne und 22-M-4.4.15 Profilmodul „Gesellschaft – Wissen – Umwelt“ besteht die Prüfungsleistung aus einer Hausarbeit im Umfang von 50.000–60.000 Zeichen (Abgabefrist: 31. März 2024). Das Modul 22-M-4.5.15 Forschungsmodul „Gesellschaft – Wissen – Umwelt“ wird mit einer mündlichen Prüfung (20–30 Min.) zum Kontext der Masterarbeit abgeschlossen. Eine:r der Prüfenden ist zugleich eine:r der Gutachtenden der Masterarbeit. Weitere Informationen entnehmen Studierenden den entsprechenden Modulhandbüchern.