Ausgehend von Donna Haraways Aufruf zu einem „tentakulären“ und verfilztem Denken wollen wir uns in diesem Seminar all jenen Objekten oder Gegenständen widmen, die sich Binaritäten und damit einer klaren (wissenschaftlichen) Zuordnung entziehen. Gleichzeitig wollen wir uns damit fragen, welche Art von Wahrnehmung und damit Wissen von Körpern ausgeht, die – anders als der bipedale, zumeist symmetrisch aufgebaute Mensch – dezentral sind und deren Köpfe, Arme, Tentakel, Myzele in alle Richtungen ausgreifen.
Tentakulär zu denken würde damit auch bedeuten, das Primat von binären Strukturen, sei es in Körpern, Geschlechtern, Fortpflanzung oder Wissen im Allgemeinen buchstäblich zu untergraben und somit zu queeren. Damit treten Organismen in den Vordergrund, die bisher wissenschaftlich vernachlässigt oder gar abgewertet wurden aber substantielle Beiträge zu Ökosystemen oder sozialen Strukturen leisten, wie Pilze, Schleim, Kraken/Quallen, Schlamm, Abfall usw. Ihrer Kollektivität, ihrer Queerness und ihrer Dezentralität wohnt damit ein widerständiges und produktives Potential inne, das wir unter ökologischen und queer-feministischen Perspektiven als Möglichkeiten betrachten wollen, der Klimakrise entgegen zu treten.
Donna Haraway: Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Campus Verlag, 2018.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-BKG-MTM Modul Theorien und Methoden der Bild- und Kunstgeschichte | Seminar zu theoretischen Ansätzen in der Bild- und Kunstgeschichte | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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