Biografische Prägungen sind immer einzigartig. Zugleich weisen sie zahlreiche Überschneidungen mit Erfahrungen anderer im kulturellen kollektiven Umfeld auf. Insofern ist das individuell Biografische immer mit dem kulturell Gemeinsamen verschränkt. Das biografische Schreiben in der Seminargruppe bewegt sich auf beiden Ebenen. Wir werden über ausgewählte Momente der eigenen Biografie schreiben, einige unserer Texte in der Gruppe vorstellen und gemeinsam reflektieren. Dabei geht es weniger um literarisch ausgefeilte Texte, als vielmehr um den Zugang zur eigenen Biografie mit den Methoden des Kreativen Schreibens: Denn das kreative und das biografische Schreiben gehen ohnehin oft Hand in Hand. Biografisches Schreiben ist ohne kreative Methoden kaum denkbar, und beim kreativen Schreiben können biografische Momente zum Schreibanlass werden (neben anderen möglichen Schreibanlässen), indem man aus dem großen „Pool“ der eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schöpft. Durch das gemeinsame Schreiben in der Gruppe ergeben sich darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten der Anregung und Ideenfindung, sowie, vor allem der Reflexion und des Austauschs. In einer interkulturell gemischten Gruppe ist dies besonders effektiv und gewinnbringend. Nicht zuletzt können die Teilnehmer_Innen sich dabei auf einer persönlichen Ebene begegnen und kennen lernen.
Eine Einführung in Basistechniken des kreativen Schreibens soll den Teilnehmer_Innen Freude am Schreiben vermitteln und sie mit den Möglichkeiten prozessorientierten Schreibens vertraut machen. Eine Auseinandersetzung mit Theorieansätzen soll den reflexiven Prozess in den Feldern: Biografie und Interkulturalität begleiten. Über die zu thematisierenden biografischen Aspekte entscheiden die Teilnehmer_Innen selbst.
1. Gudjons, Herbert; Wagener-Gudjons, Birgit; Pieper, Marianne (2008): Auf meinen Spuren. Übungen zur Biografiearbeit. Völlig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
2. Girgensohn, Katrin und Jakobs, Ramona (2001): 66 Schreibnächte. Anstiftungen zur literarischen Geselligkeit. Ein Praxisbuch des kreativen Schreibens.
3. Finke, Eva und Thums-Senft, Barbara (2008): Begegnung in Texten. Kreatives- biografisches Schreiben in der Interkulturellen Bildung und im Unterricht Deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache. Stuttgart: Schmetterling.
4. von Werder, Lutz (1996): Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten. Die eigene Lebensgeschichte kreativ schreiben. Berlin/Milow: Schibri.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-IR Interkulturalität reflexiv | Bereich 2: Handlungsfelder in Wissenschaft und Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Internationales in Studium und Lehre (Einschreibung bis SS 2011) | Wahl | 3 | aktive Teilnahme Interkulturalität Reflexiv, Bereich 2 GS |
Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Moduls: Studium Internationale/Interkulturalität reflexiv (Element 2) für alle Fakultäten sowie im Rahmen des Moduls: Berufsfeld und Schlüsselqualifikationen (LiLi-Fakultät, Bereich DaF/DaZ) im Bereich der Individuellen Ergänzung drei Kreditpunkte zu erwerben. Das Seminar findet an zwei Blockwochenenden im November und Januar statt. Zwischen den beiden Blöcken wird es kleinere Schreibaufgaben geben, die die Teilnehmer_Innen auf einer Lernplattform hochladen können. Sie haben die Möglichkeit, an einem moderierten Feedbackverfahren teilzunehmen, d.h. es wird kleine Feedbackgruppen geben, innerhalb derer jede/r Feedbacks für die Texte der anderen gibt und Feedbacks auf eigene Texte erhält. Das Feedback-Geben ist Teil der Leistung, die für die Kreditpunkte erbracht werden soll. Darüber hinaus schreibt jede/r abschließend einen biografischen Text sowie eine Reflexion über den eigenen Schreibprozess.