250254 Das eigene Leben leben: Selbstbestimmung und Authentizität (BS) (WiSe 2013/2014)

Inhalt, Kommentar

Dass die AdressatInnen Sozialer Arbeit die »Subjekte ihres eigenen Lebens« (Hans Thiersch) sein sollen, gilt im Rahmen der Profession weitestgehend als ausgemacht, auch wenn der Subjektbegriff im Feld theoretischer Selbstverständigung bekanntlich kontrovers diskutiert wird. Die Aufforderung, die AdressatInnen Sozialer Arbeit als Subjekte ihres Lebens zu achten, hat für die Profession einen produktiven und einen limitativen Sinn: Einerseits soll die Soziale Arbeit dafür Sorge tragen, dass die AdressatInnen ihres Handelns wenigstens in einem basalen Umfang über geeignete Fähigkeiten und Gelegenheiten verfügen, ihr eigenes Leben aktiv zu gestalten. Andererseits stoßen Interventionen der Sozialen Arbeit dort an die Grenze ihrer Legitimität, wo sie die Möglichkeiten der AdressatInnen beschränken, ihr Leben selbst zu steuern und auch darüber zu entscheiden, welches Leben das ihnen selbst gemäße ist.

So unkontrovers das Ziel, die AdressatInnen als Subjekte ihres Lebens zu achten, aber auch sein mag, so unklar ist vielfach, worin diese Art von Subjektsein eigentlich besteht. Diese Frage soll daher im Mittelpunkt des Seminars stehen. Um zu charakterisieren, was es heißt, Subjekt des eigenen Lebens zu sein, wird in der Regel auf die Ausdrücke ›Selbstbestimmung‹ und ›Authentizität‹ zurückgegriffen. Sie sollen auch als Leitbegriffe der Seminardiskussion fungieren. Die Diskussion wird auf Positionen und Texte unterschiedlicher Disziplinen zurückgreifen und sich somit teilweise außerhalb der gewohnten Fachdiskussionskontexte bewegen. Gleichwohl werden die Bezüge immer wieder hergestellt werden. Am Ende des Seminars soll zumindest in Umrissen eine theoretisch robuste Auffassung von Selbstbestimmung und Authentizität stehen, die es nicht zuletzt auch erlaubt, ideologische Subjektkonzeptionen zu kritisieren, mit denen zum Beispiel Einschränkungen der Möglichkeiten, sein eigenes Leben zu leben, als Zuwächse an ›Selbstverantwortlichkeit‹ schmackhaft gemacht werden sollen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Das Seminar setzt zwar keine besonderen Vorkenntnisse hinsichtlich des behandelten Themenbereichs oder der theoretischen Kontexte voraus, verlangt aber eine gründliche Beschäftigung mit den im Seminar eingesetzten Texten. Überdies werden die Seminarsitzungen teilweise durch ca. 15-minütige Kurzreferate (kurze Textvorstellungen) bestritten. Von den TeilnehmerInnen wird eine entsprechende Bereitschaft zur Mitarbeit erwartet.

Literaturangaben

Peter Bieri (2005): »Wie wäre es, gebildet zu sein?« In: H. Hastedt (Hrsg.), Was ist Bildung? Eine Textanthologie, Stuttgart 2012, 228-240.

Ulrich Bröckling (2007): Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform, Frankfurt/M. (Kapitel 2: »Konturen des unternehmerischen Selbst«).

Sarah Buss (2013): »Personal Autonomy«. In: Stanford Encyclopedia of Philosophy (http://plato.stanford.edu/archives/sum2013/entries/personal-autonomy/)

Harry G. Frankfurt (2001): Freiheit und Selbstbestimmung. Ausgewählte Texte, Berlin.

Charles Taylor (1985): »Was ist menschliches Handeln?“. In: Ders., Negative Freiheit? Zur Kritik des neuzeitlichen Individualismus, Frankfurt/M., 9-51.

Somogy Varga (2012): »The Sources of Authenticity«. In: Ders., Authenticity as an Ethical Ideal, New York/London, 13-33.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
einmalig Fr 14-18 C2-144 18.10.2013
einmalig Sa 10-18 X-E0-224 30.11.2013
einmalig Sa 10-20 X-E0-224 25.01.2014
einmalig Sa 10-18 R2-149 08.02.2014

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ME-A4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
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E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-B4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-MEW3 Akteure & Beteiligung E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse Studienleistung
Studieninformation
E2: Professionelle Herausforderungen Sozialer Arbeit Studienleistung
Studieninformation
25-MEW3_wp Akteure & Beteiligung E1: AdressatInnenbezogene Lebenslagen und gesellschaftliche Diskurse Studienleistung
Studieninformation
E2: Professionelle Herausforderungen Sozialer Arbeit Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Die aktive Teilnahme wird durch ein Protokoll zu einer Teilsitzung oder durch eine Textvorstellung (Kurzvortrag) nachgewiesen.

Kein E-Learningangebot vorhanden
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 25. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 28. Februar 2014 
Art(en) / SWS
Blockseminar (BS) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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40358257