Im späten 19. Jahrhundert entsteht mit der Reportage ein journalistisches Genre mit spezifisch literarischen Qualitäten. Im Unterschied zu Nachrichten und Berichten bedient es sich einer dezidiert lebendigen Darstellungsweise, die mit narrativen Elementen arbeitet, die Äußerungen und Hintergründe dokumentiert, aber auch Erlebnisse und Stimmungen beschreibt. Die Reportage setzt die Anwesenheit eines Reporters voraus, der durch seinen Augenschein die mitgeteilten Informationen beglaubigt, sie zuweilen interpretiert und bewertet. Durch diesen (durchaus ‚subjektiven’) Realitätsbezug, einschließlich der damit verbundenen Form der Recherche, zieht die Reportage vor allem dann ein spezifisch literarisches Interesse auf sich, wenn im Bereich der Kunst ‚realistische’ Schreibweisen und operative Formen dominieren (z.B. Neue Sachlichkeit, 1970er Jahre). Am Beispiel ausgewählter Reportagen von Egon Erwin Kisch, Joseph Roth, Günter Wallraff, Hans Magnus Enzensberger, Gabriele Goettle, Marie L. Scherer u.a. sollen Möglichkeiten und Grenzen dieser Textsorte in Vergangenheit und Gegenwart untersucht werden.
Zur Einführung:
Michael Haller, Die Reportage, 6., überarb. Aufl., Konstanz 2008.
Zur Lektüre empfohlen:
Joseph Roth, Ich zeichne das Gesicht der Zeit. Essays, Reportagen, Feuilletons, Zürich 2013 (detebe 24195).
Günter Wallraff, 13 unerwünschte Reportagen, 2. Aufl., Köln 2002 (kiwi).
Gabriele Goettle, Der Augenblick. Reisen durch den unbekannten Alltag, München 2012 (Antje Kunstmann).
Marie L. Scherer, die Bestie und andere Geschichten, Berlin 2012 (Matthes & Seitz).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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23-GER-Gru-Lit Grundschulrelevante Aspekte der germanistischen Literaturwissenschaft | fachwissenschaftliche Vertiefung: Literaturwissenschaft | Studienleistung
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Studieninformation |
23-GER-PLit2 Gegenwartsliteratur und Medien | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Veranstaltung 2 | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.