Anhand des Phänomens Stalking lassen sich kriminologische und kriminalpolitische Linien des Opferschutzgedankens gut nachzeichnen. Die Problematik der verschiedenen Opferorientierun-gen geht aber viel weiter und bedarf genauerer Betrachtung.
Das Seminar will deshalb einerseits Entwicklungen des Straftatbestandes der sog. Nachstellung (§ 238 StGB) nachzeichnen und Konzeptionen der Praxis als Reaktion auf das „Phänomen“ Stal-king erörtern. Andererseits soll kriminalpolitischen Konzepten von Opferschutz ebenso nachge-gangen werden wie polizeilichen Präventionsmodellen. Internationale und interdisziplinäre Be-dingungen in diesen Diskursen werden entsprechend einbezogen.
Das Seminar findet als dreitägiges Blockseminar vom 17.-19 Januar 2014 in der Universität Bielefeld statt. Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf max. 25 begrenzt. Per-sönliche Anmeldung und Vormerkung für ein Seminarthema sind im Sekretariat am Lehrstuhl Harzer (U 8 – 239) ab sofort möglich. Der Termin zur Vorbesprechung des Seminars findet statt am: Donnerstag, den 24. Oktober 2013 um 16.00 Uhr c.t. in U 8 – 207.
Themen
1. Einführung: Was bedeutet das „Phänomen“ Stalking?
2. Interdisziplinäre Annäherungen zum Verständnis von Stalking
3. Internationale Entwicklungen zum Thema Stalking und die Rezeption in Deutschland
4. Empirische Untersuchungen zum Stalking
5. Stalking: Wer sind die Täter bzw. Täterinnen?
6. Stalking-Opfer und die Auswirkungen von Freiheitsverletzung
7. Über das Rechtsgut des § 238 StGB
8. Ist der traditionelle Gesundheitsbegriff in § 223 Abs. 1 StGB noch zeitgemäß?
9. Historische Entwicklungslinien des Opferschutzgedankens
10. Was ist Kriminalpolitik? - Kritische Positionen zum Opferschutz
11. Opferschutz „vor Ort“? - Opferschutzorganisationen und ihre gesellschaftliche Bedeutung
12. Was ist Kriminologie? - Opferschutz und die Beschäftigung mit dem Täter
13. Gender und Stalking: Die Bedeutung von Geschlecht im Strafrecht
14. Über den aktuellen Stand der Rechtsprechung zum Stalking
15. Stalking und Polizei: Rechtsgrundlagen und Praxis
16. Anti-Stalking-Konzepte anhand praktischer Beispiele
a. Das Bremer Modell: Stalking-KIT
b. Stop-Stalking, Berlin
c. Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement, Darmstadt
d. Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim
e. HIM – Heidelberger Interventionsmodell
f. DSOH – Deutsche Stalking-Opferhilfe e.v., München
Die persönliche Anmeldung zum Seminar am Lehrstuhl (U 8 - 239) ist zwingend erforderlich.
Leistungen:
1. Großer Grundlagenschein (Vortrag / Diskussionsbeteiligung / Hausarbeit)
2. Aktive Teilnahme / Einzelleistung (Vortrag / Diskussionsbeteiligung / 2 wöchige Kurzhausarbeit)
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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Block | Block | 17.01.2013-19.01.2014 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
Rechtswissenschaft mit Abschluss 1. Prüfung (STUDPRO 2012) / Staatsprüfung | (Einschreibung bis WiSe 19/20) | Grundlagenschein gr.; Grundlagenschein kl.; Meth/Grund A; Meth/Grund B | Wahlpflicht | 5. 6. | GS und HS |