220005 Berufsfeldbezogene Praxisstudie - Geschichtswissenschaft (GymGe/HRGe) / Profilbezogene Praxisstudie Geschichtswissenschaft (BPS) (WiSe 2013/2014)

Bewegte Zeiten - die Deutschlands nach 1945: Umbrüche – Konflikte, Mythen

Die beiden Deutschen Staaten starteten 1949 mit einem zunächst wohl begrenztem Auftrag. Einerseits sollten sie die Machtansprüche der Siegermächte im Mitteleuropa sichern, andererseits deren Gesellschaftskonzepte umsetzen. Wie entgültig diese Doppelstaatlichkeit war, konnte niemand absehen. So waren beide Staaten in ihren Verfassungen mit gesamtdeutschen Ansprüchen angetreten, dennoch bedeutete bereits ihre Existenz eine klare Trennung.

Beide „Kleindeutschlands“ mussten mit dem Problem der Trennung und der ideologischen Konfrontation im Kalten Krieg zurechtkommen. Einerseits war der Sog der jeweiligen Blockintegration übermächtig, den Bevölkerungen gegenüber mussten beide Staaten jedoch noch lange an gesamtdeutschen Argumenten und Begründungen festhalten.

Mit der Bundesrepublik entstand im Westen ein sich als dauerhaft erweisendes Provisorium, das zwischen Rechtsnachfolge des Deutschen Reiches und Demokratisierung changierte. Hat Adenauer die Einheit „vorbereitet“ oder war er deren "Totengräber"? War die Versöhnung mit Israel „Feigenblatt“ oder „echtes Bekenntnis?" Wie sollte man den gesamtdeutschen Anspruch aufrechterhalten, wenn man das „andere Deutschland“ als „Zone“ bezeichnete?
Konnte man dem Osten die Giganten der deutschen Sprache Goethe und Schiller (in Weimar) „überlassen“, oder „beraubte“ die SED die Deutsche Klassik?

Diesen und anderen Brüchen und Spannungen wollen wir im Seminar nachspüren, Konflikte rekonstruieren und für ein Unterrichtsprojekt in einem Geschichtskurs in der Oberstufe aufbereiten. Das Unterrichtsprojekt wird in der zweiten Semesterhälfte am Gymnasium Bethel stattfinden.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Grundlegende Kenntnisse der Geschichte der beiden deutschen Staaten