Als erstes lernt man das Spanische als eine homogene Sprache kennen und ahnt auch wenig von den vielfältigen Kulturen, die sie als Ausdruck benutzen oder mit denen sie sich auseinandersetzt. Dieses Seminar setzt sich zum Ziel, dieses erste vereinfachte Bild sprach- und kulturwissenschaftlich etwas aufzubrechen und eine Vorstellung zu vermitteln, mit welchen Sprachen und Kulturen das Lateinische und das Spanische in Geschichte und Gegenwart in Kontakt und Konflikt gekommen sind. Diese historische Reise beginnt mit dem keltischen Substrat und dem germanischen Superstrat, geht auf die Kontakte zur arabischen Kultur im Mittelalter und zu den indigenen Kulturen in der Neuzeit ein und endet mit den manchmal heißen Konflikten mit anderen Sprachen auf der Iberischen Halbinsel (z. B. mit dem Katalanischen) oder auf globaler Ebene (z. B. mit dem Französischen und dem Englischen). Dabei werden auch die "Produkte" dieser Kontakte nicht vergessen, z. B. Phänomene wie das "Code Switching", Lernersprachen wie das "Portuñol" oder neue Sprachen wie Pidgin- und Kreolsprachen. Seien Sie herzlich zu dieser Reise eingeladen!
Notwendig sind Abiturkenntnisse in Deutsch (insbesondere zum wissenschaftlichen Arbeiten). Zum Auffrischen seien empfohlen:
Rehborn, Angelika (2015): Brückenkurs Wissenschaftliches Arbeiten: Was Sie vor Vorlesungsbeginn wissen sollten, Konstanz: UVK / München: UVK/Lucius (UTB 4332).
Stadler, Hermann (Hrsg.) (2006): Fischer-Kolleg Abiturwissen: Deutsch, 2. Aufl., Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch (Fischer Sachbücher 15603) insbesondere 150-191 und 254-277.
Vorausgesetzt wird ein sicherer Umgang mit Grundfakten und -begriffen sowie mit Methoden und Theorien der Sprachwissenschaft, wie sie im Basismodul Sprachwissenschaft (erfolgreich abgeschlossenes Modul 23-ROM-A2_a) vermittelt werden. Ebenfalls vorausgesetzt werden solide Kenntnisse des Spanischen auf dem Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens, die es Ihnen erlauben, längere sprachwissenschaftliche Texte in der Fremdsprache mit Verständnis zu lesen und zu diskutieren.
Falls Sie Probleme im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur und beim wissenschaftlichen Arbeiten haben, können Sie sich an PunktUm oder an das Schreiblabor wenden.
Kurzeinführung
Riehl, Claudia M. (2018): Sprachkontaktforschung, Tübingen: Narr Francke Attempto (Narr Starter).
Einführungen
Pagel, Steve (2023): Die Wurzeln der Kontaktlinguistik: Zur Entstehung des Sprachkontaktparadigmas in der Sprachwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Romanistik, phil. Habil. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2019, Heidelberg: Heidelberg University Publishing.
Riehl, Claudia M. (2014): Sprachkontaktforschung: Eine Einführung, 3. Aufl., Tübingen: Gunter Narr (Narr Studienbücher).
Fallbeispiele
Klimenkowa, Alla (2017): Sprachkontakte und lexikalische Innovation in der karibischen Kontaktzone: Die Beispiele "bozal", "cimarrón" und "criollo", phil. Diss. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 2015, Hamburg: Helmut Buske (Kreolische Bibliothek 28).
Noll, Volker (2022): Das linguistische Erbe von al-Andalus: Hispanoarabische Sprachkontakte, Berlin u. a.: Walter de Gruyter (Romanistische Arbeitshefte 72).
Wunderlich, Janka (2014): El Lunfardo: Kontaktvarietät der Migrationskultur am Río de la Plata und in der Welt des Tango, phil. Diss. Universität Potsdam 2012, Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang (Sprachkontakte 3).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-ROM-B2 Profilmodul Sprachwissenschaft | Seminar zur Sprachdynamik | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-ROM-B2_a Profilmodul Sprachwissenschaft | Veranstaltung zur Sprachdynamik | Studienleistung
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Studieninformation |
Vertiefungsveranstaltung zur Sprachbeschreibung oder zur Sprachdynamik mit Lektüreschwerpunkt | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
S. Modulbeschreibung und Konzept.