Unfälle in Atomkraftwerken, in Anlagen der Chemieindustrie und im Luftverkehr können katastrophale Folgen haben: für Anwohner von Anlagen, für Natur, für Unternehmen, für ihre Belegschaften und für ihre Kunden. Charles Perrow hat diese Unfälle vor dreißig Jahren untersucht und diagnostiziert, dass solche Unfälle unvermeidbar sind. In technischen Systemen laufen so viele Prozesse ab, dass nicht jede Wechselwirkung zwischen einzelnen Defekten vorhersehbar ist – und im schlimmsten Fall führen gerade diese Wechselwirkungen zu Katastrophen: „Wir haben Konstruktionen ausgedacht, die so kompliziert sind, daß wir nicht mehr alle möglichen Interaktionen der unvermeidbaren Defekte vorhersehen können.“ (Perrow 1987: 27).
Katastrophen werfen damit ein Schlaglicht auf das Verhältnis von Technik und Gesellschaft, das im Alltag unproblematisch ist, solange Technik funktioniert. Sei es im Fall von Katastrophen, sei es im Fall von unscheinbaren Störungen und von funktionierender Technik: Technik hat nicht nur Folgen für Gesellschaft, sondern Technik ist auch abhängig von den Fertigkeiten und kommunikativen Prozessen unter ihren Entwicklern und Anwendern, von komplexen Organisationen – wer sonst könnte komplexe Technologien entwickeln und betreiben? – und von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Perrows Klassiker bietet Anschauungsmaterial, um das Verhältnis von Technik und Gesellschaft zu studieren – dafür nehmen wir uns ein Semester und 434 Seiten lang Zeit.
Perrow, Charles (1987 [1984]): Normale Katastrophen. Die unvermeidbaren Risiken der Großtechnik. Frankfurt (Main)/New York: Campus.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M10a Wissenschafts- und Techniksoziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M10b Wissenschafts- und Techniksoziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 4 | |||||
Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | 3.1 | 3 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 3.3 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |