Kinderliteratur hat einen dreifachen Bezug zur Erziehung.
Erstens kann ein Buch eine erziehende Wirkung haben, da Kinder Erfahrungen sowohl mit dem Lesen als auch mit dem narrativen Inhalt machen. Zweitens werden Bücher als Medium der Erziehung eingesetzt, sie sollen Werte und Wissen vermitteln und Bildung evozieren. Drittens wirft ein Großteil der Kinderliteratur ein bestimmtes Licht auf Erziehungsverhältnisse, indem sie von ihnen handelt. Die Auseinandersetzung mit der lustvollen Erfahrung des Lesen, der pädagogischen "Disziplinierung des Lesens" (Schneider) und fiktionalen Reflexionen von Erziehungsverhältnissen, in denen "deren krude, negative und ideologische Aspekte ungeschminkt deutlich werden" (Gruschka) oder bestimmte Wunschvorstellungen ihren Ausdruck finden, wäre damit eine besondere Aufgabe für (angehende) PädagogInnen.
Daher werden wir uns in dem Seminar sowohl mit dem Spannungsverhältnis zwischen der Leselust und ihrer pädagogischen Domestizierung als auch mit den dazu analogen Spannungen von utopischen und affirmativen, konformistischen und emanzipativen Gehalten in Bestsellern der in Deutschland bekannten Kinderliteratur auseinandersetzen.
Bereitschaft, sich auf theoretische Texte und ausgewählte Kinderliteratur einzulassen, sie zu lesen, zu analysieren und ein Referat zu halten.
Gruschka, Andreas: Bürgerliche Kälte und Pädagogik
Schneider, Peter: Alltag und Exotik. Aspekte einer Psychoanalyse der Ästhetik.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MA.2.2.4 | 2 | ||||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2011) | MG.2.2.4 | 2 | ||||
Erziehungswissenschaft (Nebenfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | M.2.2.4 | 2 | |||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.2.1; H.1.2 |