230481 Text/Bild-Korrespondenzen: Kollektivsymbole in Satirezeitschriften und Kunstliteratur zwischen 1815 und 1860 (S) (SoSe 2007)

Das Verhältnis von (Schrift-)Sprachlichkeit und Bildlichkeit analysieren und an andere vermitteln zu können, ist eine spezifische literale Kernkompetenz, über die Studierende der Germanistik am Ende ihres MA-Studiums der Literalitätsforschung verfügen sollten. Erworben werden kann sie in diesem Seminar am Gegenstand derjenigen expandierten Formen bildlicher Rede, die man als Kollektivsymbole bezeichnet. Konkret werden Konstrukt-Symboliken wie Deich oder Haus und Vehikel-Symboliken wie Ballon vergleichend in Satirezeitschriften der Zeit zwischen 1815 und 1860 (Fliegende Blätter, Eulenspiegel, Kladderadatsch u.a.) und der institutionalisierte Kunstliteratur untersucht.

Damit führt das Seminar die Master-Veranstaltung zu systematischen Aspekten der Germanistischen Literaturwissenschaft aus dem Wintersemester 05/06 zwar vom Gegenstand her fort, setzt es aber nicht voraus. -

Zur Einführung in die Thematik sei als erste Lektüre empfohlen: Parr, Rolf: "Tartuffe oder Faust? Bismarck und Louis Napoleon in deutschen und französischen Karikaturen seit 1852". In: Ruth Jung / Raimund Rütten / Gerhard Schneider (Hrsg.): Die Karikatur zwischen Republik und Zensur: Bildsatire in Frankreich 1830 bis 1880. Eine Sprache des Widerstands? Marburg: Jonas 1992, S. 434-444.

Zur Einführung in die Kollektivsymboltheorie:
Drews, Axel / Gerhard, Ute / Link, Jürgen: "Moderne Kollektivsymbolik: Eine diskurstheoretisch orientierte Einführung mit Auswahlbibliographie" (Teil I.). In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 1. Sonderheft Forschungsreferate (1985), S. 256-375;
Becker, Frank / Gerhard, Ute / Link, Jürgen: "Moderne Kollektivsymbolik: Ein diskurstheoretisch orientierter Forschungsbericht mit Auswahlbibliographie" (Teil II). In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der Literatur, Jg. 22 (1997), H. 1, S. 70-154.

Für eine begrenzte Anzahl von Studierenden besteht die Möglichkeit des MA-Forschungspraktikums.