Die Inhalte des Seminars richten sich an Studierende des Magister- oder Masterstudien-ganges Klinische Linguistik mit Grundlagen im Bereich Pragmatik sowie im Bereich der neu-rogenen Sprach- und Sprechstörungen.
Die Erfassung und Rehabilitation der Faktoren "disabilities" / "participation" / "functions" in der Aphasietherapie erfordert eigentlich andere als die gängigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren (vgl. aktuelle ICF). Auch im Studium, selbst im Praktikum kommt dieser Gedanke häufig zu kurz, zumal wenig fundierte Verfahren für diesen Bereich existieren.
Im Seminar werden die Störungsbilder im Erwachsenenalter thematisiert. Aus Zeitgründen ist eine Ausdehnung auf die kindlichen Störungen (z.B. bei vorliegender SLI, CLI, Autismus oder Mutismus) vermutlich nicht realistisch, wenn auch sicher interessant.
Um eine linguistisch relevante Grundlage für die differenzierte Besprechung der Störungen zu erhalten, werden in Teil I zunächst die Begrifflichkeit und die Modelle aus Pragmatik (z.B. Sprechakttheorie, Grice) und Kommunikationstheorie (Bühler, Clark, kurz wiederholt (oder eingeführt). In Teil II werden dann die pragmatisch besonders relevanten Teilbereiche besprochen und anhand jeweils verschiedener Beispiele aus der Kommunikation zwischen neurologisch gesunden Personen sowie Patientenaufnahmen identifiziert und klassifiziert. Dahinter steht einerseits die Frage einer psycholinguistischen Modellierung des Verhaltens, andererseits natürlich auch die praxisorientierte Frage einer angemessenen Diagnostik kommunikativer Fähigkeiten und Verhaltensmuster. Im dritten Teil werden schließlich ver-schiedene neurologisch bedingte Störungsbilder nacheinander systematisch besprochen und hinsichtlich der kommunikativen Beeinträchtigung dieser Patienten reflektiert. Hier er-hält die Frage nach einer angemessenen Diagnostik dann den zusätzlichen Bezug zu Möglichkeiten der Intervention. Dabei können sich die Interventionen zur Verbesserung der kommunikativen Verständigung auf sehr unterschiedliche Ebenen beziehen, angefangen von einer Therapie der Kompetenzen des Patienten selbst, über eine Umgestaltung des situativen Kontexts, Formen der unterstützten Kommunikation, bis hin zur Schulung der Angehörigen / der Kommunikationspartner.
Zuordnung zum Modul MKLI2
Gefordert wird eine aktive Teilnahme und unbenotete Einzelleistung in Form eines kurzen Referates, oder eine benotete Einzelleistung in Form einer Klausur (oder entsprechender Prüfungsleistung).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Klinische Linguistik / Master | (Einschreibung bis SoSe 2009) | MKLI2 | |||||
Linguistik: Kommunikation, Kognition und Sprachtechnologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2010) | MaLinNL; MaLinNL1 |