Die Schulforschung zu Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen diskutiert in den letzten Jahren v.a. die Befunde zahlreicher Leistungsvergleichsstudien, die Jungen tendenziell als „benachteiligtes“ Geschlecht erscheinen lassen. Für Kinder im (Grund)Schulalter wird zudem häufig von den „getrennten Welten“ der Mädchen und Jungen gesprochen, obwohl sie doch koedukativ unterrichtet werden. In überwiegend geschlechtshomogenen peer groups werden maßgeblich Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen erworben, und Mädchen scheinen tendenziell eine bessere kulturelle Passung zur Institution Schule aufzuweisen.
Für die Organisation des Schulalltags sind allerdings zunächst nicht die Bildungsstatistiken relevant, sondern die Frage, in welchen Kontexten und Situationen in der Schule nach Geschlecht unterschieden wird. Wie vollziehen sich die Praktiken der Geschlechterunterscheidung im Schulalltag und welche Funktionen erfüllen sie? Wie wird Geschlechtszugehörigkeit in kulturellen Praktiken dargestellt und interaktiv mit Bedeutung ausgestattet („doing gender“)? Wie wird „Geschlecht“ sozial zugeschrieben und konstruiert? An welchen Stellen geht es um „Mädchen“ und „Jungen“, an welchen Stellen aber um „Kinder“?
In der Veranstaltung werden differenzierungstheoretische Perspektiven auf „Geschlecht“ behandelt, neuere Arbeiten und Ergebnisse der (schulischen) Geschlechterforschung vorgestellt sowie deren Relevanz für eine geschlechterbewusste (Schul)Pädagogik und Ansätze reflexiver Koedukation diskutiert.
Literatur: Breidenstein, Georg/Kelle, Helga (2003): Mädchen und Jungen und Kinder. Kontexte der Geschlechterunterscheidung in der Schule. In: Prengel, Annedore (Hrsg.) (2003): Im Interesse von Kindern? Forschungs- und Handlungsperspektiven in Pädagogik und Kinderpolitik. Weinheim, S. 65-78.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 8-10 | S2-107 | 16.04.-16.07.2013
nicht am: 02.07.13 |
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einmalig | Di | 8-10 | C0-269 | 02.07.2013 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi14 Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi2-G Fachliches Grundlagenmodul (Grundschule) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi2-HRGe Fachliches Grundlagenmodul (HRGe) | E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft (Kernfach) / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kernfach | BE 3.2 | 3/5 | aktive Teilnahme oder EL (b) |
Einzelleistung/Modul(teil)prüfungen: a) mündliche Präsentation (15-20 Minuten) mit einer schriftlichen Ausarbeitung im
Umfang von höchstens 2.500 Wörtern; b) Hausarbeit im Umfang von höchstens 4.500 Wörtern (ELb)
Aktive Teilnahme/Studienleistung: mündliche Präsentation (15 Minuten) von Texten oder Gruppenarbeiten